Vorreiter für Ausritte - Der Toyota RAV4 als Gebrauchter
Berlin (dpa/tmn) - Als Toyota im Jahr 1994 den ersten RAV4 auf die Straße brachte, war das ein ganz neues Konzept: Geländewagen mit Limousinen-Qualitäten im Kompaktmaß gab es kaum. Die Erfolgsaussichten waren ungewiss.
Inzwischen kommen nur noch wenige Hersteller ohne Kompakt-SUV aus, und der Markt wächst noch immer. Der RAV4 fährt unterdessen schon in vierter Generation über Stock und Stein. Generation drei leistet sich als Gebrauchtwagen ein paar Schwächen.
Trotzdem: Insgesamt schlägt der RAV4 sich bei der Hauptuntersuchung (HU) laut dem „Tüv-Report 2015“ gut. Ärger macht vor allem bei jüngeren Autos das Fahrwerk. Das gilt speziell für Federn und Dämpfer. Ein weiterer Schwachpunkt sind die Bremsen. Vor allem die Scheiben verschleißen beim RAV4 recht schnell und trüben so die Gesamtbilanz des SUV. Beleuchtung, Auspuffanlage, Ölverlust an Motor und Getriebe sind hingegen durchweg im grünen Bereich.
Grundsätzlich zeigt sich der Toyota auch resistent gegen Pannen, wie der ADAC bilanziert. Allerdings gibt es einige Pannenschwerpunkte, die sich in erster Linie auf Diesel-Modelle beziehen. Dazu gehören Probleme mit der Abgasrückführung bei Modellen, die zwischen 2006 und 2008 gebaut wurden. Bei denselben Baujahren verstopfen auch die Partikelfilter häufig. Außerdem gab es 2008 gelegentlich Probleme mit dem Motormanagement. Interessenten sollten darüber hinaus überprüfen, ob die Rückrufe durchgeführt wurden, von denen es insgesamt fünf gab.
Während der RAV4 in der ersten und zweiten Generation noch als Dreitürer mit kurzem Radstand erhältlich war, gab es die dritte Auflage nur noch als Fünftürer. Um zwölf Zentimeter wuchs er gegenüber dem Vorgänger in die Länge, mit den entsprechenden Konsequenzen für das Raumangebot. Zwischen 450 und 586 Liter Volumen bietet der Kofferraum dank der variablen Sitzbank, die sich im Boden versenken lässt, was Platz für 1752 Liter schafft.
Bei den Motoren ist das Angebot im RAV4 insofern begrenzt, als es keine wirklich kleinen Maschinen gibt. Bei den Benzinern geht es mit einem 2,0-Liter-Aggregat mit 112 kW/152 PS los, an dessen Stelle im Jahr 2009 ein weiterer 2,0-Liter-Motor trat, der 116 kW/158 PS leistet. Letzteren gibt es auch mit Front- statt Allradantrieb. Beim Diesel hat man die Wahl zwischen 100 kW/136 PS, 110 kW/150 PS und 130 kW/177 PS. In jedem Fall werkelt ein 2,2 Liter großer Motor unter der Haube, nur die mittlere Größe gibt es auch mit reinem Frontantrieb.
Am günstigsten kommen Interessenten laut Schwacke an den kleinen Diesel. Als 2.2 D-4D 4x4 von 2006 steht er für 6600 Euro in der Liste. Die Laufleistung beträgt dann 158 600 Kilometer. Die zweite Leistungsstufe wurde erst 2009 gezündet, einen Fronttriebler wie den 2.2 D-4D 4x2 Sol bekommt man aus dem Baujahr für etwa 11 850 Euro (111 800 Kilometer). Beinahe doppelt so viel, nämlich 22 150 Euro kostet der RAV4 D-CAT 4x4 Executive mit 130 kW/177 PS von 2013 (48 050 Kilometer).
Beim Benziner starten die Preise etwa bei 8400 Euro. Dafür gibt es den 2.0 4x4 von 2006 mit etwa 117 200 Kilometern auf der Uhr. Für einen 2.0 4x2 von 2009 müssen Interessenten rund 10 650 Euro kalkulieren (81 200 Kilometer). Die etwas besser ausgestattete Version Sol kostet bei gleichen Eckdaten circa 11 800 Euro.