PS-Parade in Krisenzeiten
Industrie zeigt viele neue Modelle auf der IAA in Frankfurt.
Frankfurt. Europas Automarkt ist hartumkämpft. Umso wichtiger ist es für die Autoindustrie, sich mit neuen Modellen und Technologien in Szene zu setzen — oder mit Konzepten für die Zukunft auf sich aufmerksam zu machen. So wird die 65. Internationale Automobil-Ausstellung (IAA) in Frankfurt (12. bis 22. September) zu einer Glanzparade in Krisenzeiten.
„Nirgendwo sonst gibt es mehr Weltpremieren, mehr Hersteller, mehr Zulieferer, mehr Innovationen“, verspricht Matthias Wissmann vom Verband der Automobilindustrie (VDA), der die IAA ausrichtet. In Zahlen heißt das: rund 1000 Aussteller und etwa 230 000 Quadratmeter Messefläche.
In der Sparte der Luxuskarossen darf man zum Beispiel auf Opels Monza Concept gespannt sein: Mit dieser Studie untermauern die Rüsselsheimer ihre Ambitionen, in die Oberklasse zurückzukehren. Opel stellt außerdem den umfassend überarbeiteten Insignia vor. Von Mercedes ist die frisch gestartete S-Klasse als Coupé und als 430 kW/585 PS starkes AMG-Modell zu erwarten. Und Audi zeigt den modernisierten A8 mit neuartigen LED-Matrix-Scheinwerfern.
Auf der Öko-Schiene fährt BMW mit dem i3: Bei dem Kleinwagen mit Carbon-Karosserie handelt es sich um das erste rein elektrisch angetriebene Serienmodell der Bayern. Im November kommt der Viersitzer für mindestens 34 950 Euro in den Handel. Für Volkswagen beginnt das Elektrozeitalter mit dem e-Up, der mindestens 26 900 Euro kosten wird. Neben dem batteriebetriebenen Kleinwagen wird es auf der IAA erstmals auch den elektrischen Golf zu sehen geben. Die Sportwagenschmiede Porsche zeigt den 918 Spyder mit sparsamem Plug-in-Hybridantrieb. Abrufbar ist eine Systemleistung von 652 kW/887 PS, im Hybridbetrieb soll das Auto nur drei Liter Sprit auf 100 Kilometer verbrauchen. Einen noch niedrigeren Normverbrauch und 266 kW/362 PS stellt BMW für den Sportwagen i8 in Aussicht - ebenfalls ein Plug-in-Hybrid.
Lamborghini hat den bisher extremsten Gallardo angekündigt: den LP 570-4 Squadra Corse. In diesem Boliden steckt der unverändert vom Supertrofeo-Rennwagen übernommene V10-Motor mit 419 kW/570 PS.
Die Erfolgsgeschichte der SUVs wollen mehrere Autobauer mit IAA-Premieren fortschreiben. Für viel Aufsehen dürfte Mercedes mit dem GLA sorgen. Das knapp 4,40 Meter lange Kompakt-SUV mit Stern basiert auf der Plattform der A- und B-Klasse. BMW enthüllt die nächste Generation des X5 mit behutsam modernisiertem Design und neuer Basismotorisierung: ein Vierzylinder-Diesel, den es auf Wunsch ohne Allradantrieb gibt. Ein Facelift erhalten die SUV-Modelle Dacia Duster, SkodaYeti und Range Rover Evoque.
Wer sich auf der IAA nach einem praktischen Familienauto umsehen will, kann sich in eine wahre Premierenflut stürzen. Um nur einige Beispiele zu nennen: Citroën präsentiert den Siebensitzer Grand C4 Picasso, VW den Nachfolger des Hochdachmodells Golf Plus, Honda den Kombi Civic Tourer und Skoda den Rapid Spaceback. Ein weiterer neuer Kombi ist der Seat Leon ST.
Einen Vorgeschmack auf Kombi-Vans von morgen geben Ford und aller Voraussicht nach Renault mit seriennahen Studien für die Nachfolger von S-Max und Espace.
Fest steht, dass Peugeot in Frankfurt den neuen 308 gegen den VW-Golf in Stellung bringt. Smart gibt mit einem Showcar einen Ausblick auf seinen nächsten Viersitzer. Hyundai vergrößert seinen Kleinwagen i10. Und Audi zeigt das neue A3 Cabrio. Ebenfalls kein Geheimnis mehr: der erste 4er BMW. Das Coupé ist der vom aktuellen 3er abgeleitete Zweitürer und kommt am 5. Oktober in den Handel.