Reifenwechsel nötig? Restprofil ist entscheidend
Stuttgart (dpa/tmn) - Wenn das Profil der Reifen nachlässt, wird es für Autofahrer gefährlich. Ein Fahrversuch der Gesellschaft für Technische Überwachung (GTÜ) zeigt, dass abgefahrene Reifen schneller die Bodenhaftung verlieren als neue Reifen.
Alte Sommerreifen mit einer Profiltiefe von 1,6 Millimetern geraten auf nasser Fahrbahn bereits bei Tempo 70 aus der Spur. Ein neuer Reifen haftet immerhin bis Tempo 90 auf der Straße.
„Je geringer das Profil, desto größer ist das Sicherheitsrisiko“, sagt Hans-Jürgen Götz von GTÜ. Er rät Autofahrern, Sommerreifen ab zwei Millimetern Restprofil zu wechseln. Winterreifen sollten Pkw-Fahrer bereits ab vier Millimeter erneuern. Die Montage erfolgt in der Werkstatt. In der Regel kosten Reifen mit guter Qualität etwa 50 Euro pro Stück.
Gesetzlich vorgeschrieben ist eine Profiltiefe von 1,6 Millimetern. Wer dagegen verstößt, riskiert bei einer Kontrolle ein Bußgeld von 20 Euro. Wer andere Verkehrsteilnehmer behindert, muss mit 60 Euro Bußgeld und einem Punkt in Flensburg rechnen. Die Messung des Profils ist einfach: Mit einem sogenannten Profiltiefenmesser lässt sich die Höhe der Einkerbung bestimmen. Die Messgeräte sind laut GTÜ häufig kostenlos in den Werkstätten erhältlich. Auch eine Ein-Euro-Münze tut es: Wenn der Messingrand komplett in der Rille verschwindet, ist das Profil etwa drei Millimeter tief. Genug Luft also, um sicher zu fahren.
Neben der Profiltiefe ist auch der Luftdruck entscheidend für die Fahrsicherheit. Liegt der Reifendruck 0,5 Bar unter den vom Hersteller angegeben Vorgaben, reagiert das Fahrzeug nicht mehr präzise auf die Lenkung. Erfahrene Testfahrer können laut GTÜ das Auto abfangen, ungeübte Fahrer haben jedoch kaum eine Chance, das Fahrzeug sicher zu navigieren. Die GTÜ empfiehlt, den Reifendruck regelmäßig zu kontrollieren, etwa an der Tankstelle.