Tank-Strategen fahren günstiger in den Osterurlaub
München (dpa/tmn) - Einfach losfahren und dann nachtanken, wenn die Reserveleuchte aufblinkt: Wer es so macht, treibt die Reisekosten für den Osterurlaub im Ausland unnötig in die Höhe. Denn die Spritpreise schwanken von Land zu Land - da lohnt sich eine Tankstrategie.
Wer über Ostern mit dem Auto ins Ausland fährt, sollte sich vorher über die Spritpreise in den Transit- und Zielländern informieren. „Gut geplante Tankstopps können die Reisekasse schonen“, gibt ADAC-Experte Andreas Hölzel zu bedenken. Denn bei den Nachbarn weichen die Preise für Benzin und Diesel teils drastisch von denen in Deutschland ab - nach unten und oben.
„In Italien würde ich möglichst nicht tanken“, rät Hölzel mit Blick auf die aktuellen durchschnittlichen Spritpreise in wichtigen europäischen Reiseländern (Preise teils in Euro umgerechnet). Um die 1,81 Euro pro Liter verlangen die Italiener für Superbenzin und für Diesel 1,70 Euro. Im Vergleich dazu ist Kraftstoff in Deutschland derzeit günstig: Super E10 kostet laut dem ADAC um die 1,57 Euro (Super E5: 1,61 Euro), Dieselkunden zahlen etwa 1,44 Euro.
Italienreisende tanken deshalb am besten möglichst unterwegs ins Zielland, rät Hölzel. Wer einen Wagen mit Benzinmotor fährt, sollte in Österreich (1,40 Euro) oder in der Schweiz (1,47 Euro) so viel Sprit wie möglich zapfen - und kurz vor der Grenze nach Italien das Auto noch einmal randvoll tanken. Dieselfahrer sollten wissen, dass sie in Österreich aktuell nur 1,36 Euro pro Liter zahlen, bei den Schweizern dagegen mit 1,54 Euro mehr als hierzulande.
Bis Kroatien sollten Autofahrer aus Deutschland noch in Österreich volltanken statt erst in Slowenien, wo Super derzeit 1,55 Euro kostet und Diesel 1,40 Euro. In Kroatien sind die Preise dann wieder auf einem niedrigeren Niveau (Super: 1,44 Euro; Diesel: 1,32 Euro).
Wer Richtung Norden reist, verlässt die Republik am besten mit prall gefülltem Tank - und muss dann die Zähne zusammenbeißen: In Dänemark kostet Kraftstoff etwas mehr als in Deutschland (Super: 1,69 Euro; Diesel: 1,51 Euro), in Schweden ist er erheblich teurer (1,72 Euro; 1,70 Euro).
In Holland hat vor allem Super mit 1,83 Euro je Liter einen saftigen Preis (Diesel: 1,51 Euro). In Frankreich kostet Sprit ähnlich viel wie hierzulande (Super: 1,60 Euro; Diesel: 1,46 Euro), in Belgien etwas mehr (1,66; 1,49), und in Luxemburg ist er wiederum viel günstiger (1,37; 1,24). In entgegengesetzter Richtung können sich Tankstopps in Polen rechnen (1,36; 1,36), in Tschechien eher nur für Fahrer eines Benziners (1,46; 1,43).
„In den Tagen um Ostern können die Spritpreise überall noch um ein paar Cent anziehen“, sagt Hölzel. Am Verhältnis der Preisdifferenzen wird sich dadurch seiner Einschätzung nach aber kaum etwas ändern.
Je nachdem, in welches Land die Reise geht, sollten Autofahrer also überlegen, ob sie kurz vor einer Grenzüberquerung noch einmal volltanken - oder lieber erst auf der anderen Seite. „So lässt sich mancher Euro sparen“, ist der ADAC-Experte überzeugt. Für die Wahl der Zapfstationen gelte überall: „Die Tankstellen an Autobahnen sind immer etwas teurer als im Umland.“