Dacia Lodgy: Viel Raum für wenig Geld
Zum Einstiegspreis von 9 990 Euro startet der Kompakt-Van Lodgy im Juni.
Düsseldorf. Der rumänische Hersteller, der zu hundert Prozent zu Renault gehört, bringt den Van Lodgy zum Kampfpreis ab 9 990 Euro auf den Markt. Vor sieben Jahren feierte Dacia mit dem Logan seine Premiere in Deutschland. Rund 7 200 Euro kostete die Kompaktlimousine bei ihrem Erscheinen. Bis heute hat die Marke 222 000 Autos auf deutsche Straßen geschickt. Mit viel Engagement geht die Renault-Tochter seitdem daran, die Modellpalette auszubauen.
Der 4,50 Meter lange Van bietet ein wahrlich sattes Raumangebot.Wer bis zu sieben Personen transportieren möchte, muss optional die dritte Sitzreihe ordern. Als Fünfsitzer bleiben 827 Liter Stauraum, und bei umgelegter zweiter Reihe sind es sogar bis zu 2 617 Liter.
Beim Zustieg zum Fond setzt Dacia auf konventionelle Türen Viel Raumfür wenig Geld statt auf Schiebetüren. Sie lassen sich weit öffnen. Das erleichtert die Montage von Kindersitzen an den drei serienmäßigen Isofix-Befestigungen. Die niedrige Ladekante am Heck macht das Einladen von Kinderwagen und Co. einfacher.
Sicher tritt der kleine Van nicht mit dem Anspruch an, dereinst als Stil-Ikone in den Autogeschichtsbüchern reüssieren zu wollen, aber am äußeren Auftritt des rumänischen Fahrzeugs wirkt nichts billig oder gar lieblos. Gut, im Innenraum dominiert schwarzes Plastik in harter Ausfertigung, aber gegen die Anordnung und Übersichtlichkeit der Instrumente lässt sich nicht wirklich Kritisches formulieren.
Zum Marktstart steht der bereits aus dem Logan bekannte, 61 kW/83 PS starke 1,6-Liter-Multipoint-Einspritzer als einziger Benziner im Angebot. Der betagte Vierzylinder ist alles andere als ein Ausbund an Dynamik. Um die Fuhre flott voranzutreiben, benötigt er ordentlich Drehzahlen.
4 000 Touren sollten mindestens auf dem gut ablesbaren Drehzahlmesser stehen, bevor der Fahrer zum Überholen ansetzt. Häufiges Bedienen der präzisen Fünfgangschaltbox ist also angesagt. Doch Drehzahlorgien quittiert das Aggregat mit kräftigen Verbräuchen: Bei flotter Überlandfahrt genehmigte sich der Fronttriebler laut Bordcomputer rund neun Liter Benzin pro 100 Kilometer.
Die eindeutig bessere Wahl ist der 1,5-Liter-Turbodiesel mit 79 kW/107 PS und 240 Newtonmetern maximales Drehmoment. Doch auch der verlangt ein gewisses Maß an Drehzahlen. Untertourig legt der Selbstzünder eine eklatante Antrittschwäche an den Tag. Erst wenn die Nadel des Drehzahlmessers die 2 500- Marke passiert hat, legt sich das Aggregat ordentlich ins Zeug. Es verfügt über einen Turboladermit variabler Turbinengeometrie sowie ein präzise schaltbares Sechsganggetriebe. Dem Normverbrauch von 4,4 Liter Diesel stehen tatsächlich verbrannte 6,5 Liter gegenüber.
Das Geräuschniveau imInnenraum ist niedrig. Das Fahrwerk gibt sich komfortabel und schluckt auch fiese Bodenwellen. Der Bremse indes stünde ein klarer definierter Druckpunkt und eine etwas nachdrücklichere Verzögerung gut zuGesicht. Bei der Ausstattung hat Dacia kräftig aufgelegt. Schon die Einstiegsversion des Lodgy verfügt über eine elektronische Bremskraftverteilung, Traktionskontrolle und ESP.
Wer 16 290 Euro locker macht, bekommt dafür den großen Diesel samt der üppigsten Ausstattungsstufe „Prestige“ mit Klimaanlage, Multimedia-Navi-Kombination und Einparkhilfe hinten.