Mercedes SL 500: Luxus trifft sportliche Ambitionen

Berlin (dpa-infocom) - Auffrischung für einen Klassiker: Daimler hat eine Neuauflage des Mercedes SL herausgebracht. Die Ikone ist nun wieder auf der Höhe der Zeit - man muss sie sich nur leisten können.

So komfortabel wie eine Luxuslimousine, so dynamisch wie ein Sportwagen und so luftig wie ein Cabrio - kaum ein deutsches Auto vereint diese Tugenden so trefflich wie der Mercedes SL. Seit der Pfeil vor exakt 60 Jahren zum ersten Mal über die Strecke flog, ist er der Traumwagen vieler. Nicht umsonst hat Mercedes in fünf Generationen immerhin mehr als 600 000 SL verkauft. Im Frühjahr ist für mindestens 93 534 Euro die nächste Auflage des Klassikers an den Start gegangen.

Wie eine S-Klasse ohne Dach

Der neue SL zeigt mehr Sportsgeist als seine Vorgänger. Er ist athletisch geformt und jeweils rund fünf Zentimeter länger und breiter als früher. Die Front sucht in gestalterischer Hinsicht Nähe zum Flügeltürer SLS. Andere Sportwagen sind zumindest innen ein wenig puristisch oder wenigstens schlicht, doch im SL regiert der Luxus der S-Klasse. Die Sitze sind weich und bequem, das Ambiente lebt von Leder, Zierhölzern, Aluminium oder Karbon.

Und für viele Handgriffe gibt es einen elektrischen Helfer: Nicht nur das versenkbare Faltdach klappt elektrisch unter den Kofferraumdeckel, auch das Windschott surrt auf Knopfdruck aus seiner Ablage — von den elektrischen Sitzen mit Nackenföhn und automatischem Konturausgleich ganz zu schweigen.

Fast komplett aus Aluminium gefertigt

Dazu gibt es eine ganze Menge anderer pfiffiger Extras: Das Glaselement im Hardtop lässt sich auf Knopfdruck elektrochromatisch verdunkeln, die Musikanlage nutzt die Hohlräume der Karosserie für die Bassresonanzen. Und der Scheibenwischer mit der perforierten Gummilippe ist so programmiert, das man beim Reinigen im offenen Wagen nicht mehr geduscht wird. Außerdem wartet der SL nun mit zahlreichen Assistenz- und Sicherheitssystemen aus den großen Limousinen auf - von der automatischen Notbremse bis zur Einparkautomatik.

Obwohl mehr drin steckt, ist weniger dran: Bis zu 140 Kilogramm haben die Schwaben gespart, weil die sie den SL erstmals seit 1952 wieder fast komplett aus Aluminium gefertigt haben. Das senkt nicht nur den Verbrauch um bis zu 29 Prozent. Sondern es erhöht auch den Fahrspaß. Buchstäblich leichter denn je lässt sich der SL nun durch die Kurven treiben. Er wechselt behände die Richtung, bleibt auch in engen Radien ruhig und liebt die Ideallinie. So überraschend die Schärfe bei der Landpartie, so gewohnt gekonnt beherrscht der SL die gemächliche Gangart. Auf einer sanft geschwungenen Küstenstraße wird er zum Gleiter.

V8-Motor schafft 250 Stundenkilometer

Zu diesem Charakter passt am besten der neue V8-Motor. Auch mit dem Sechszylinder im SL 350 kommt man vom Fleck. Immerhin hat er 225 kW/306 PS, sprintet in 5,9 Sekunden auf Tempo 100, erreicht ebenfalls 250 km/h und verbraucht dabei mit 6,8 Litern (CO2-Ausstoß 159 g/km) weniger als manche Mittelklasse-Limousine. Aber nichts geht über die fast spielerische Leichtigkeit, mit der man den 320 kW/435 PS starken SL 500 bewegt. Mit seinen maximal 700 Nm hat der 4,7 Liter große Achtzylinder so viel Kraft, dass er bei fast jedem Tempo noch einen ordentlichen Satz macht, wenn man fest auf das Pedal tritt. Nicht umsonst schafft der SL 500 den Standardsprint in 4,6 Sekunden und hat bis zum Spitzentempo von 250 km/h so leichtes Spiel, dass man keinen Zwölfzylinder oder ein AMG-Modell bräuchte.

Dabei ist der Achtzylinder weniger vom Typ wilder Stier, sondern er gibt eher den braven Büffel, der seine Leistung wohl dosiert einsetzt. Nur bei Vollgas ein bisschen lauter, untermalt er die Ausfahrt sonst mit einem dezenten Grummeln, lässt sich selten in höhere Drehzahlbereiche locken und gibt das kultivierte Kraftpaket. Selbst an der Tankstelle übt der Motor bei vernünftiger Fahrweise Zurückhaltung und ist auf dem Prüfstand mit 9,1 Litern (CO2-Ausstoß 212 g/km) zufrieden.

Fazit: Eine Ikone auf der Höhe der Zeit

60 Jahre nach seinem Debüt ist der Mercedes SL jetzt wieder auf der Höhe der Zeit. Er hat mehr Kraft und bietet mehr Komfort als je zuvor. Natürlich zahlt man dafür einen hohen Preis. Aber auch das gehört irgendwie dazu. Denn wäre er für jedermann erreichbar, wäre der SL auch kein Traumwagen.

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