Fiat Panda: Der kleine Bär wird groß

Die Italiener haben den Panda aufgefrischt. Er wirkt jetzt erwachsener.

Düsseldorf. Am Ende siegt immer der Windkanal. Auch durch Fiats Bärenzwinger wehte eine ordentliche Brise, die dem werkseigenen Winzling ganz gehörig die Falten aus dem Fell geblasen hat.

Alles schön rund, fast ein wenig zu sehr auf Mainstream getrimmt, aber trotzdemschmuck. Kanten, Flanken und Scheinwerfer wirken runder, die sanft geglätteten Stoßfänger fassen die Nebelscheinwerfer. Tagfahrlicht gehört nun übrigens auch zur Serie.

Was den neuen Panda auszeichnet, ist seine Größe. Mehr als zehn Zentimeter länger und klare Zugewinne in Breite und Höhe sorgen dafür, dass vier Erwachsene ordentlich sitzen können. Allerdings ist das Gestühl recht konturarm und lässt Seitenhalt vermissen. Vorn genießt man verständlicherweise mehr Beinfreiheit, doch auch in Reihe zwei übersteht man so manchen Stadtkilometer klaglos.

Für lange Strecken mit Familie über Land ist der Panda eh nicht geschaffen, das verhindern schon die nur gut 220 Liter Kofferraum. Der lässt sich durch Umlegen der Rückenlehne noch umeinige Liter erweitern, obwohl dort eine unschöne Stufe am Wagenboden bleibt.

Richtig ins Zeug gelegt haben sich die italienischen Designer bei der Innenraumgestaltung. Frische Farben, moderne Sitzbezüge, peppige Instrumente und jede Menge Ablagen machen den Neuen zu einem witzigen Wegbegleiter.

Fiat hat ordentlich an den Motoren gefeilt und bedient vom klassischen Vierzylinder- Benziner über den Zweizylinder-Turbobenziner bis zum Diesel jede Vorliebe. Der getestete 1,2-Liter-Vierzylinder leistet 69 PS (51 kW) und bringt den Wagen bis auf Tempo 165.

Allerdings vergehen gute 14 Sekunden, bis 100 km/h erreicht sind. Geschaltet wird manuell über fünf Gänge, wobei der Rückwärtsgang etwas sehr ausladend eingelegt werden muss. Der Verbrauch soll sich bei unter sechs Litern einpegeln. Rechnen sollte man eher mit sieben Litern.

Fiat lässt den Panda ab 9 990 Euro von der Leine. Die getestete Lounge-Version mit MP3-Radio und Klima will mit 11 490 Euro bezahlt werden. Am teuersten ist mit 13 790 Euro der Diesel. rwo