Prozess Fast 215 000 Liter Diesel heimlich abgezapft
Der Disponent einer Bus-Firma war der Kopf einer Diebesbande. Die Diebstähle blieben zwei Jahre unentdeckt.
Düsseldorf. Als Disponent saß ein 41-Jähriger bei einem Bus-Unternehmen sprichwörtlich an der Quelle. Er war nämlich für die Betankung der Flotte eines großen Busunternehmens zuständig. Über zwei Jahre soll er gemeinsam mit mehreren Komplizen heimlich insgesamt fast 215 000 Liter Diesel abgezapft haben. Vier Mitglieder der Bande mussten sich am Dienstag wegen des Diebstahls vor dem Amtsgericht verantworten.
Offenbar wurde es den Angeklagten leicht gemacht. Der Disponent gab einem 30-jährigen Bekannten die Chip-Karte weiter, mit der er und weitere Täter nachts auf das Gelände des Bus-Betriebes fahren konnten. Zwischen Januar 2015 und Januar vergangenen Jahres wurde in 103 Fällen der Diesel-Tank geleert.
Zwischen 35 und 5000 Liter Diesel verschwanden spurlos. Möglicherweise wäre das auch noch länger so gegangen, wenn die Bande nicht zu gierig geworden wäre. Als immer größere Mengen gestohlen wurden, fiel der Schwindel auf. Den angerichteten Schaden schätzt die Staatsanwaltschaft auf mehr als 166 000 Euro.
Der 41-Jährige, der inzwischen wieder eine Anstellung bei einer Spedition gefunden hat, legte ebenso wie die anderen Angeklagten ein Geständnis ab. Er wurde zu einer Haftstrafe von zwei Jahren auf Bewährung verurteilt, ebenso wie der 30-Jährige. Die beiden Mittäter, die als Fahrer eingesetzt waren, kamen mit einer Haftstrafe von zehn Monaten auf Bewährung beziehungsweise 2000 Euro Geldstrafe davon.