Ford Focus: Der Knauserer vom Rhein

Der neue Focus-Diesel kann die Fünf-Liter-Marke knacken.

Düsseldorf. Der Blick von der Seite zeigt, dass der neue Ford Focus ein sportlicher Typ geworden ist. Flach und lang streckt sich der 4,52 Meter lange Wagen, fast wie ein Coupé. Innen umgibt den Fahrer ein eher verspieltes Design, die zentrale Bedieneinheit am Armaturenbrett mutet fast wie eine Handy-Bedienung an, möglich, dass dies Absicht war. Knöpfe und Tasten zum drücken gibt es im Überfluss, an die 100 wurden in der Titanium-Version gezählt, da wäre weniger sicher mehr gewesen.

Die Materialien im Inneren machen einen sehr hochwertigen Eindruck, so fährt man auch eine Klasse weiter oben. Der Wagengröße angemessen gibt es vorn wie hinten ausreichend Platz und Ablagemöglichkeiten. Der Kofferraum der Fließheckversion fasst 277 Liter, sicher kein Spitzenwert, aber für die meisten Gelegenheiten wohl ausreichend für zwei Reisende. Verzichtet man auf das Ersatzrad, wächst der Laderaum auf bis zu 316 Liter. Die Rückenlehne ist auch im Verhältnis 40 zu 60 teil- und umlegbar.

Der gefahrene Focus-Diesel (2.0 TDCi) holt aus zwei Liter Hubraum 140 PS und kostet als Variante Trend ab 25 350 Euro (höchste Ausstattungsstufe Titanium 27 450 Euro) . Das Sechs-Gang- Getriebe ist leicht zu schalten, die Schaltwege sind kurz, die Gänge rasten präzise ein (Automatik möglich). Das Triebwerk ist eins von elf Motor- und Getriebeversionen, unter denen der Kunde auswählen kann. Das Leistungsspektrum reicht dabei von 85 PS (Einstiegsbenziner) bis zu einem 182 PS Ottomotor.

Die 140-Diesel-PS machen diesen Focus zu einem extrem sparsamen, aber zugleich durchzugskräftigen Auto. Bis zu 340 Nm Drehmoment können abgerufen werden, was vorzügliche Beschleunigungswerte tief aus dem Drehzahlkeller heraus ermöglicht. Begibt man sich vorsätzlich auf Sparfahrt, zaubert der Wagen dem Fahrer immer wieder ein Lächeln ins Gesicht: Es gelingt, bei verhaltener Landstraßenfahrt unter die Fünf-Liter-Marke zu kommen. Auf knapp sechs Liter pro 100 Kilometer pendelte sich der Schnitt ein, selbst im Stadtverkehr stieg er nur selten über 6,5 Liter.

Das Fahrwerk gehört zu den besten in dieser Klasse und schafft die Balance zwischen straffer Federung und ausreichend Komfort. Es ermöglicht sportlich schnelle Gangart in engen Kurven und garantiert viel Laufruhe. Wirklich neu ist die Vielzahl der elektronischen Assistenz- Systeme, mit dem man das Modell aufrüsten kann und so teilweise Oberklasse-Niveau erreicht - wenn man entsprechend dazu bezahlt. Per Radar wird vorm Auffahren gewarnt, Sensoren melden, wenn die Spur verlassen wird. Verkehrsschilder werden erkannt, ein Assistent hilft beim Einparken und Elektronik meldet sich, wenn der Fahrer einzunicken droht. huk