Honda Civic: Captain Future kommt gut an
Der futuristisch gestylte Civic wurde in eine frischere Form gebracht.
Düsseldorf. Als Honda vor drei Jahren den neuen Civic eingeführt hat, waren die Zweifel groß. Zwar war die damals abgelöste siebte Generation ein Musterbeispiel für automobile Langeweile. Doch sind die Japaner bei der achten Auflage ihres Golf-Gegners so weit nach vorn geprescht, dass intern wie extern um die Akzeptanz der Kunden gefürchtet wurde.
Doch zur Hälfte der Laufzeit sind die Zweifler überstimmt: Captain Future kommt gut an. Kein Wunder also, dass die Designer bei der Modellpflege nur wenig zu tun hatten. Wenn am 17. Januar die Version 8.2 in den Handel geht, muss man deshalb schon zweimal hinschauen, um alt und neu auseinander zu halten.
Lediglich das jetzt zur besseren Belüftung durchbrochene Plexiglasband auf der Frontmaske, retuschierte Rückleuchten und ein paar frische Zierkonsolen im Innenraum verraten auf den ersten Blick die Modellpflege.
Viel mehr getan hat sich dagegen unter der Haube. Weil immer mehr Menschen immer kleinere Motoren bestellen, haben die Japaner den 1,4 Liter großen Benziner des Basismodells flott gemacht: Statt 83 leistet er jetzt wie im Jazz 100 PS und ist obendrein erstmals auch im Dreitürer erhältlich. Natürlich ist der Vierzylinder kein gewaltiges Kraftwerk, 127 Nm zeugen nicht von riesiger Durchzugskraft und 13,0 Sekunden für den Standardsprint sind keine Verlockung.
Doch ist die gestärkte Basis mit einer Höchstgeschwindigkeit von 177 km/h allemal alltagstauglich und mit einem Verbrauch von 5,9 Litern absolut zeitgemäß. Allerdings steigt mit der Leistung auch der Preis des günstigsten Civic: Als Fünftürer kostet er künftig 16 790 Euro, und der besser ausgestattete Dreitürer steht für mindestens 19 290 Euro beim Händler.
Ebenfalls neu beim Civic ist die erste echte Automatik, die für einen Aufpreis von 1 300 Euro für den ansonsten unveränderten 1,8-Liter mit 140 PS angeboten wird. Beim 1,4-Liter bleibt es wie bisher bei der sechsstufigen Schaltung oder dem automatisierten i-Shift-Getriebe.
Außerdem gibt es nach wie vor den 2,2 Liter großen Diesel, der ebenfalls auf 140 PS kommt. Aber nicht nur beim Civic folgen die Japaner dem Geist der Zeit. Sondern auch bei ihrem Mittelklassemodell Accord reagieren sie auf die Marktgewohnheiten und reichen nun ein halbes Jahr nach dem Start die lange erwartete Automatik für den Diesel nach.
Der 2,2-Liter aus dem Civic leistet auch hier 150 PS und wird mit dem fünfstufigen Automaten für 1 900 Euro endlich auch für Vielfahrer und Flottenkunden interessant, hofft man bei Honda.
Die größten Hoffnungen der Japaner allerdings ruhen auf den Hybrid-Modellen, das heißt also Autos, die von einem Elektro- und einem Verbrennungsmotor angetrieben werden. Denn nachdem sie lange Jahre hinter Toyota hergefahren sind, starten sie nun zu einem groß angelegten Gegenschlag, der den bislang in Deutschland pro Jahr knapp 1 000 mal verkauften Civic Hybrid wie ein kleines Licht aussehen lässt.
Zu Preisen um 20 000 Euro soll im Frühjahr als Prius- Gegner der neue Insight lanciert werden, der seine Weltpremiere auf der Motorshow in Detroit feiert, um etwas vom Hybrid-Kuchen abzubekommen.
ANTRIEB: 1,4-Liter-Ottomotor mit einer Leistung von 74 kW/100 PS; Drehmoment 128 Nm/4 800 U/min
VERBRAUCH: 5,9 Liter auf 100 Kilometer; CO2-Ausstoß: 135 Gramm/km
PREIS: Ab 16 790 Euro für den Fünftürer bzw. ab 19 290 Euro für den sportlichen Dreitürer Type S