Mazda 3: Zwei Kraftsportler unter Volldampf
Das eher biedere Image der Japaner durchbrechen zwei neue Angebote.
Düsseldorf. Der MPS - jüngster Mazda- Spross - gilt als einer der stärksten Fronttriebler am Markt. Ungestüme 260 PS (191 kW) werden dank Turbolader und Benzindirekteinspritzung aus den vier Zylindern freigesetzt. Während der große Bruder Mazda 6 bei gleicher Motorisierung alle vier Räder zum Vortrieb nutzen darf, verweigert Mazda dem 3er zwecks Gewichtsersparnis diese Laufhilfe. Dank elektronischer Schlupfbremse und wuchtiger 215er Gummischuhe auf 18-Zoll- Felgen kommt der Sprinter dennoch nahezu konkurrenzlos flink (6,1 Sekunden auf 100 km/h) aus den Startlöchern. Die Hatz über sechs knackfrische Gänge hält an bis Tempo 250, doch ist zu spüren, dass das gefühlte Ende der Tachoskala noch ein kleines Stück weiter hinten liegt. Dass dafür etwa zehn Liter Superplus verflüchtigt werden, wundert angesichts der Leistungen nicht. Wer eher auf Selbstzünder steht, findet im Nebenregal eine interessante Alternative. Seit wenigen Monaten pumpt unter dem Blech des 3er ein neues Dieselherz mit zwei Litern Hubraum. Mögen auch 143 PS (105 kW) nicht die Leistungsgrenze zeitgemäßer Dieselmotoren markieren, so macht das Triebwerk in dem 1,5 Tonnen schweren Wagen doch richtig Spaß. Der Wagen nutzt das gleiche, exzellent abgestufte Sechs-Gang-Getriebe wie sein Benzin-Bruder. So findet das auf breitem Plateau anliegende Drehmoment von fülligen 360 Nm immer den passenden Gang zur gewünschten Geschwindigkeit. Zwar braucht er gut drei Sekunden länger bis Tempo 100, lässt sich dann aber bis 200 km/h nicht mehr die Butter vom Brot nehmen. Dieseltypisch liegt der Schnitt im Verbrauch nur bei knapp sechs Litern, was die Freude am Fahren auch auf den Kontostand adaptiert.
Optisch verhehlen beide nicht ihren Hang zur Schaustellerei. Der MPS ist wuchtig verspoilert, was aber auch für den erforderlichen Abtrieb bei hohem Tempo erforderlich ist. Breit ausgestellte Radhäuser und die zweifarbige Schürzengestaltung setzen eigene Akzente. Die Preise liegen zwischen 15 800 und 24 800 Euro sowie bei 25 600 Euro (MPS).