Mazda: Das flotte Ende der Langeweile

Der aktuelle 6er verbindet Lust und Last und ist alles andere als bieder.

Mazda: Das flotte Ende der Langeweile
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Düsseldorf. Kombis sind öde? Der 6er von Mazda räumt gründlich auf mit dem Spießer-Image. Die Stylisten in Hiroshima haben sich ordentlich ins Blech gelegt und einen stilvollen Wagen geformt. Und so wirkt der Kombi mit seiner flachen, gestreckten Silhouette sportlich, ohne am Gebrauchswert eines Kombis Abstriche zu machen.

Mit 4,80 Meter Länge ist er ungefähr auf dem Niveau seines Vorgängers, erstaunlicherweise aber 65 Millimeter kürzer als die aktuelle Limousine. Das schmälert den Gesamteindruck nicht, kostet aber, auch bedingt durch den im Vergleich etwas kürzeren Radstand, einige wenige Liter Kofferraum. Der ist mit 522 Litern im Standard und 1 663 Litern aber immer noch üppig.

Auch die Passagiere leiden im 6er Kombi nicht unter Einschlussangst. Die Komfortmaße für Kopf- und Beinfreiheit sind großzügig, auch wenn die Sitze in der Auflage gefühlt ein wenig kurz sind. Für guten Seitenhalt wiederum ist gesorgt, und wer sich für Lederbezüge entscheidet, bekommt diese optional auch zweifarbig, aber auf jeden Fall immer mit Sitzheizung.

Optik und Haptik des Cockpits sind hervorragend, Elemente in Klarlack fügen sich elegant in die wertigen Kunststoffe ein. Die in Weißlicht unterlegte Skalierung von Tacho und Drehzahlmesser wirkt edel. Mazdas Navigationssystem ist von TomTom und birgt auch das Radio, das aber noch keine DAB-Digitalangebote ausliest.

Mazda hat mit der Skyactiv-Technologie für seine Benzin- und Dieselmotoren in Sachen Leistung und Verbrauch neue Maßstäbe gesetzt. Liebhabern des Selbstzünders wird ein 2,2-Liter-Diesel mit 150 oder 175 PS (110 und 129 kW) geboten, der als stärkere Variante im Testmodell an eine Sechs-Stufen-Automatik geflanscht war. Zwar scheucht die Elektronik den Vierzylinder nach dem Kaltstart auf eine ungewohnt hohe Leerlaufdrehzahl, regelt aber bei Annäherung an die Betriebstemperatur wieder zügig ab.

Das Getriebe kommt mit den 420 angebotenen Newtonmetern Drehmoment wunderbar zurecht und vermeidet auch fast vollständig jedes Schaltrucken. In 8,6 Sekunden ist Tempo 100 erreicht und als Höchstgeschwindigkeit liegen am Ende 215 km/h an. Zwar soll der Selbstzünder auch weniger als fünf Liter verbrauchen, was aber mit deutschen Tempogewohnheiten nur schwer zu schaffen ist. Realistischer ist die 7 vor dem Komma.

Der Mazda6 ist in drei Ausstattungen verfügbar und gelistet ab 24 990 Euro für den Einstiegsbenziner. Der Testwagen kostet 35 890 Euro plus 1 900 Euro für die Automatik. raw