Mazda RX-8 und Nissan 307Z: Zwei Japaner auf der Jagd

Die beiden Sportwagen messen ihre Kräfte. Einen Verlierer gibt es nicht.

Düsseldorf. Vergleiche hinken immer irgendwie.Kann man zweiAutos miteinander vergleichen,deren Leistungsunterschiedmit 100 PS in etwa sogroß ist wie das Kraftreservoireines Kompaktmodells?Man kann, ja - man muss,denn immerhin buhlen beideals reinrassige Sportwagenum die Gunst der Käufer.

Der Mazda RX-8 und derNissan 370Z sind pure, heckgetriebeneFahrmaschinen.Während ersterer sich mit231 PS (170 kW) ins Zeuglegt, stemmt der 370Zwuchtige 331 PS (243 kW) indie Gummis. Doch genau dieDifferenz von 100 PS hat esin sich. Und das liegt - keinWunder - am Triebwerk.

Mazda belebt im RX-8 FelixWankels guten, altenKreiskolbenmotor. Die kleineTurbine hat zwei Brennkammernmit dem Volumenje einer großen Mineralwasserflasche.Im Motor rotierenzwei Kreiskolben. Die surrensich nach dem Start umgehendauf das Klangniveau einerNähmaschine. Das Triebwerkist so leise, dass demRX-8 über die Auspuffanlageerst einmal Sound antrainiertwerden musste.

Aber die Kraftentfaltungbraucht Drehzahl, und dasvolle Potenzial steht erst ab8 200 Touren bereit, um sichdann bis Tempo 234 hochzuarbeiten.Bis zur maximalenLeistung schaltet sich derFahrer fleißig durch die sechsserienmäßigen Gänge, passiertnach etwa sechs Sekundendie 100 km/h, sieht aberwegen nur 211 Nm Drehmomentbeim Ampelstart anfangssogar turbodieselndeKleinwagen vorbeiziehen.

Derlei Momente kennt derNissan 370Z nicht. DerFlachmann hat mit 366 Nmso viel Drehmoment, dassman seine 1,5 Tonnen Leergewichtim zweiten Gang fastmit Standgas anfahren kann.Was auf dem Weg entlangder Tachoskala dann passiert,lässt sich mit dem Wort brachialwohl am besten beschreiben.

Die sechs Kolbenhaben Lust an der Arbeit, dasbellende Triebwerk hängtwillig am Gas und gibt demWagen sechs Gänge lang dieSporen. Nach gut fünf Sekundenrauscht man anTempo 100 vorbei hin zurMarke von 250 km/h, wo diszipliniertabgeregelt wird.

Doch kein Rausch, demnicht auch ein kleiner Katerfolgt. Keiner der beidenbrauchte im Test weniger alself Liter Super, beim Nissanist es gar SuperPlus. Nun ja:Wo Leistung rauskommensoll, muss Oktan hinein.

Auch der Fahrkomfort istpur-sportlich. Bodenstößewerden gedämpft, aber derKörper spürt dank des gestrafftenFahrwerks dennochrecht direkt die Fahrbahnqualität.Schon das Einsteigenin die eng anliegendenSitze setzt intakte Bandscheibenvoraus. Der Nissan ist einehrlicher Zweisitzer mit spartanischen235 Litern Kofferraum.Mazda gönnt sich vierSessel, die sogar im FondMittelstrecken-Komfort bietenund einen um fast 60 Litergrößeren Kofferraum.

Preislich spielen beide inderselben Liga. Mit je gut38 000 Euro erwirbt man bereitsdie umfangreiche Komplettausstattung,die sichbeim Nissan noch durch einOptionspaket aufwertenlässt. Zumindest dieser Umstandlässt deutsche Mitbewerberdann etwas müdeausschauen.