E-Klasse Mercedes-AMG E63 S: Schluss mit dem Termindruck
Berlin (dpa-infocom) - Mercedes bringt ab März einen neuen Sportwagen auf den Markt. Zu Preisen von schätzungsweise 120 000 Euro aufwärts gibt es dann die AMG E-Klasse als E63 mit 420 kW/571 PS oder als E63 S mit dann sogar 450 kW/612 PS.
Höchstpreise für Höchstleistungen
Zwar kostet die Limousine damit im schlimmsten Fall wohl fast doppelt so viel wie das teuerste Grundmodell. Doch gibt es dafür ein differenziertes Design mit einem betont bulligen Bug, einem zum noblen Sportstudio aufgemöbelten Innenraum und mehr Motorleistung. Immerhin liegen zwischen dem E63 und dem bisherigen Top-Modell E43 zwei Zylinder, ein Liter Hubraum und mehr als 147 kW/200 PS.
Und mit dem S am Heckdeckel kauft man auch einen Superlativ: Das ist die stärkste E-Klasse aller Zeiten, prahlen die schnellen Schwaben mit Blick auf fast 50 Jahre AMG-Geschichte.
Spurtvermögen wie ein Supersportler
Zur Verfügung steht der gleiche vier Liter große V8-Motor, wie er im AMG GT zum Einsatz kommt. Im Standard-Modell liegen bis zu 750 und im E63 S sogar maximal 850 Nm an und stellen die Haftkraft der Reifen auf eine schwere Probe.
Unter lautem Quietschen und dezenter Rauchentwicklung beschleunigt die E-Klasse damit beim Kavalierstart wie ein Supersportwagen und fährt mit einem Sprintwert von 3,4 Sekunden so manchem Porsche davon. Und die Limousine hält diesen Vorsprung. Denn wer das AMG-Drivers Package bestellt, dem gewährt der Werkstuner Auslauf bis 300 km/h und adelt ihn so zum König der Überholspur.
Wie ein Vulkan vor dem Ausbruch
Man kann den E63 gerade auf der Autobahn tatsächlich halbwegs zivil und entspannt fahren. Im Gegensatz zu jedem Supersportwagen bietet er nicht nur eine üppige Komfort- und Infotainment-Ausstattung, sondern auch noch Sitzplätze im Fond, die diesen Namen tatsächlich verdienen. Und wer vorübergehend die Lust an der Leistung verliert, kann das Kommando genau wie in einem banalen E 200 d dem schon ziemlich autonomen Autopiloten übertragen und minutenlang die Hände in den Schoß legen.
Kontrollierte Aggression
Der AMG lässt sich sehr gut bewegen. Dank des variablen Allradantriebs baut er immer genügend Traktion auf, damit man schnell auch durch enge Kurven hindurch und noch schneller wieder heraus kommt. Und die Luftfederung reagiert so schnell, dass der Aufbau immer schön ruhig bleibt. Selbst den Motor hat AMG mit verstellbaren Lagern aufgehängt. Das kostet zwar etwas Komfort und ist deshalb dem engagierten Einsatz vorbehalten, bringt aber noch mehr Ruhe ins Fahrzeug.
Wem dabei allzu langweilig wird, für den hat AMG eine nette kleine Spielerei in den Tiefen des Menüs versteckt: Den Driftmode. Auf Knopfdruck wird die Allrad-Limousine elektronisch zur lasziven Heckschleuder herunter geregelt und bringt so den Nervenkitzel zurück.
Fazit: Traumwagen aller Vielfahrer
Rasend schnell und trotzdem ganz lässig zu fahren, leidenschaftlich und luxuriös, emotional und intelligent bis ins letzte Bit & Byte - so wird der E63 zur vielleicht besten, auf jeden Fall aber zur vielseitigsten E-Klasse und zum Traumwagen aller Vielfahrer.
Datenblatt: Mercedes-AMG E63 S
Motor und Antrieb
V8-Biturbo-Benzin-
Direkteinspritzer
Maße und Gewichte
Fahrdaten
Kosten
Wichtige Serienausstattung
Alle Daten laut Hersteller, GDV, Schwacke