Mercedes-Benz GLC 350 Coupé: Beau von der Buckelpiste
Berlin (dpa-infocom) - Mercedes bittet zur Sportstunde im Segment der kompakten Geländewagen. Denn nach dem Vorbild des überaus erfolgreichen BMW X4 baut der Stuttgarter Hersteller nun auf Basis des GLC ebenfalls ein SUV-Coupé.
Der Flachmann kostet mindestens 49 444 Euro und ist damit rund 5000 Euro teurer als das Standardmodell. Die Markteinführung ist für Mitte September geplant.
Sportlicher Schnitt fürs Blech
Den sportlichen Anspruch haben die Designer dem GLC Coupé bereits ins Blech geschnitten. Denn der Wagen trägt nicht nur mehr Zierrat wie den serienmäßigen Diamantgrill oder größere Reifen, sondern hat vor allem eine schnittigere Silhouette: Vier Zentimeter flacher, dafür aber acht Zentimeter länger und bis zu vier Zentimeter breiter, steht er so bullig auf der Straße wie ein Sprinter im Startblock.
Auf Fahrspaß programmiert
Innen ist es vor allem der Fahrer, der das Sportprogramm mitmacht. Zum einen, weil er in einem stärker konturierten Sitz mit besserem Seitenhalt unterwegs ist. Und zum anderen, weil ihn das Coupé mit serienmäßiger Sportlenkung zur forscheren Gangart verleitet: Auf der Autobahn zeigt er sich als gelassener Cruiser, in der Stadt halbwegs handlich und auf der Landstraße richtig munter und kurvenfreudig.
Einschränkungen bei Kopffreiheit und Kofferraum
Den Preis für die schöne Form zahlen die Hinterbänkler, weil sie beim Einsteigen unter einem tieferen Türausschnitt durchtauchen müssen. Und man zahlt ihn beim Gepäcktransport. Zwar sind 500 Liter Fassungsvermögen nicht schlecht, zumal das Coupé bei umgelegter Rückbank bis zu 1400 Liter fasst. Aber die Ladekante ist höher als beim GLC und der Kofferraum tiefer.
Acht Motoren für die Balance zwischen Vernunft und Vergnügen
Während die Schwaben bei Aussehen und Abstimmung alles auf Sportlichkeit getrimmt haben, wahren sie beim Antrieb die Balance zwischen Vernunft und Vergnügen. Die Palette der acht Motoren deckt eine Bandbreite von 100 kW/136 PS im 220d bis 270 kW/367 PS im AMG-Modell GLC 43 ab. Besonders spannend sind zwei andere Motoren: Der 190 kW/258 PS starke GLC 350d, mit dem Mercedes endlich ein V6-Diesel in diesem Segment anbietet und der 350e, der als Plug-In-Hybrid den besten Kompromiss darstellt - auch wenn er etwa 57 000 Euro kostet.
Denn einerseits ermöglicht die Kombination aus einem 155 kW/211 PS starken Vierzylinder, einer E-Maschine von 86 kW/116 PS und einem 8,7 kWh großen Akku einen Sprintwert von 5,9 Sekunden und ein Spitzentempo von 235 km/h. Und auf der anderen Seite drückt die Akkureichweite Reichweite von 34 Kilometern den Normverbrauch auf 2,5 Liter und den CO2-Ausstoß auf 59 g/km.
Spurten oder Sparen auf Knopfdruck
Das Zusammenspiel der beiden Motoren regelt der Fahrer auf Knopfdruck und hat dabei die Wahl zwischen vier Betriebsmodi. Er kann
- den E-Motor abklemmen um Strom etwa für die nächste Stadtdurchfahrt zu sparen.
- das Auto in den reinen Elektrobetrieb zwingen.
- der Elektronik die Verantwortung übertragen.
- in den Charge-Modus wechseln und den Akku mit dem Benziner laden, statt sich bis zu vier Stunden an die Steckdose zu stellen.
Plug-In macht den Unterschied
Der Plug-In-Hybrid im GLC Coupé ist für Mercedes von doppelter Bedeutung. Zum einen, weil er den Verbrauchsdurchschnitt der ganzen Flotte drückt. Und zum anderen, weil er eines der wenigen handfesten Kriterien ist, in denen sich das GLC Coupé vom Hauptkonkurrenten BMW X4 unterscheidet. Denn das Design ist hier wie dort Geschmackssache, die Platzverhältnisse sind vergleichbar und der Preisunterschied beträgt gerade einmal 2500 Euro zugunsten des BMW.
Fazit: Nicht originell, aber mindestens so gut wie das Original
Anders als beim großen Bruder GLE haben die Schwaben diesmal offenbar genauer hingeschaut und den X4 so gut kopiert, dass ihr Auto mindestens genauso gut geworden ist wie das Original. Und in einer Nische, die bislang allein von den Bayern besetzt war, gibt es jetzt zumindest eine Alternative. Davon werden am Ende wahrscheinlich alle profitieren.
Datenblatt: Mercedes GLC 350e
Motor und Antrieb
Plug-in-Hybrid mit Vierzylinder-Turbo- Benzindirekteinspritzer
Maße und Gewichte
Fahrdaten
Kosten
Wichtige Serienausstattung
Alle Daten laut Hersteller, GDV, Schwacke