Nissan Juke Nismo: Der Kraftzwerg
Die Japaner hetzen den Juke als Nismo mit 200 PS über den Asphalt.
Düsseldorf. Der Juke rollt nun zwar schon einige Zeit über deutsche Straßen, doch noch immer hat der Fahrer das selten stillbare Verlangen, seinesgleichen mit der Lichthupe zu grüßen, wenn man einem auf der Gegenspur mal begegnet. Dabei ist der Juke eine reine Fahrmaschine, was besonders für den agilen Diesel und den Turbobenziner gilt.
Letzterem haben die Ingenieure noch einmal die DNA-Stränge langgezogen und ihn als Nismo in ein neues Leben entlassen. Nismo — was sich ausgesprochen anhört wie ein beginnender Schnupfen — ist die Abkürzung von „Nissan Motorsport“ und steht für ausgeprägtes Fahrvergnügen.
Der 1,6-Liter-Benzindirekteinspritzer bläst dank Turbo-Unterstützung bei 200 PS (147 kW) gewaltig die Backen auf, obwohl es gerade einmal zehn PS mehr sind als bei der kräftigsten Zivil-Variante des kleinen Japaners.
Allerdings machen die Leistung und die 250 Nm Drehmoment den 1,4-Tonner zum agilen Flitzer. Mag einem die Beschleunigung von etwa acht Sekunden bis auf Tempo 100 zwar noch keinen Schauer über den Rücken jagen, so ist die Endgeschwindigkeit von 200 km/h bei der Allradvariante (215 km/h beim Fronttriebler) dann aber doch etwas für die eigene Relativitätstheorie.
Angesichts verfügbarer technischer Möglichkeiten ist Tempo 200 relativ unaufregend, gefahren in einem knapp vier Meter langen und bretthart abgestimmten Heißsporn dann doch relativ spektakulär. Der Tempounterschied zum Fronttriebler rührt nicht nur vom permanenten Allradantrieb, sondern auch vom Getriebe her. Nissan verbaut im Allradler die stufenlose CVT-Automatik.
Die mag nicht jedermanns Sache sein, doch bringt sie im Nismo die Kraft sehr vehement und gefühlt schlupfarm auf die Gummis. Dabei geht's zwar nicht gerade geräuscharm zu, doch fehlt irgendwie der Sound eines röhrenden Sechszylinders. Recht zahm wiederum ist der Verbrauch von knappen acht Litern (169 g CO2), was bei 50 Litern Tankinhalt eine ordentliche Reichweite bedeutet.
Extra wuchtige Schweller, aerodynamisch geformte Schürzen, rot abgesetzte Zierleisten und Spiegelgehäuse sowie 18-Zoll-Alus mit flachen Gummiwalzen prägen den Stil. Der Innenraum, wird dominiert von straffen Sportsitzen vorn, dem konturierten Lenkrad und einem rot unterlegten Drehzahlmesser.
Den Kleinwagen-Kofferraum mit nur 207 Litern (maximal 786 Liter ) verzeiht man dem Renner am Ende dann gern. Denn für den Baumarkt hat man den Nismo zu Preisen von 26 400 oder 29 400 Euro ja eh nicht gekauft. raw