Nissan Micra: Der nette Knirps von Welt
Der Micra ist ein flinkes Stadtauto. Ein Kompressor macht ihn nun schnell.
Düsseldorf. Eines kann der Micra innerhalb der Nissan-Familie nun endlich einmal für sich beanspruchen: Er ist nicht mehr das Nesthäkchen. Die Rolle als Einstiegsmodell übernimmt seit einiger Zeit der Pixo. Und er erleichtert die Wahl - zumindest bei der Motorisierung. Verfügbar ist ein einziger Benziner mit 1,2 Litern Hubraum.
Der entwickelt als Standard-Saugmotor 80 PS (59 kW) bei einem Drehmoment von 110 Nm. Zwar vergehen unter fleißiger Schaltarbeit über die fünf Gänge gute 13 Sekunden bis zum Tempo 100, mit einer Endgeschwindigkeit von 170 km/h braucht sich der Winzling letztlich aber nicht zu verstecken.
Richtig wohltuend sind die Verbrauchswerte, die mit guten fünf Litern Super (Tankinhalt 41 Liter) und einem CO2-Ausstoß von 115 Gramm/km eines verdeutlichen: Einen Diesel hat der Micra nicht mehr nötig. Der Motor ist übrigens ein Dreizylinder, dem durch aufwändigen Masseausgleich die „humpelnden“ Vibrationen abgewöhnt wurden.
Nissan hat viel Liebe in Fahrwerk und Aerodynamik gelegt. Die Insassen genießen die Ruhe, sollten sich aber an kleinwagentypische Platzverhältnisse - besonders im Fond - gewöhnen. Dass der Kofferraum mit 265 Standard-Litern ebenfalls nicht gerade Möbelmarkttauglichkeit mitbringt, ist ebenfalls verständlich. Immerhin ist der Micra serienmäßig immer ein Fünftürer, was den Einstieg bequem macht. Der Wagen ist selbst vollbeladen jederzeit beherrschbar - auch dank serienmäßigem Schleuderhemmer ESP.
Dass der Micra aber durchaus auch eine richtige Krawallschachtel sein kann, verdankt er einer seit kurzem verfügbaren Modifizierung seines Motors. Der 1,2-Liter-Benziner ist nämlich nun auch als DIS-G genannter Benzindirekteinspritzer mit Kompressorbeatmung erhältlich.
Unter Druck leistet er dann 98 PS (72 kW), ist mit etwa zwei Sekunden schneller auf Tempo 100, schafft 180 km/h Spitzengeschwindigkeit, verbraucht nur gut vier Liter Super und reduziert den CO2-Ausstoß auf nur 95 Gramm/km. Der Motor kommt spürbar flotter „in die Gänge“ als der Sauger. Die serienmäßige Start- Stopp-Automatik spricht zügig an und trägt das Ihrige zur Treibstoffökonomie bei.
Der Micra geht als Ausstattung „Visia First“ mit 10 740 Euro ins Rennen. Zu beachten ist, dass hier noch Radio und Klima als Comfortpaket weitere 1 500 Euro kosten. Über die Stufen Acenta und Tekna arbeitet sich der Micra zur Vollausstattung hoch - bis zum Preis von 15 440 Euro. Die DIG-SModelle sind 1 600 Euro teurer. Die CVT-Automatik schlägt mit weiteren 1 200 Euro zu Buche. rwo