Nissan NV 200: Lastkahn als Schnäppchen
Der NV200 will als preisgünstiger Transport-Van mit sieben Sitzen auf den Markt.
Man kann es fast nicht glauben. Der NV200 von Nissan ist der Van of the Year 2010. Doch was hat ihn dazu gemacht? Wohl zuvorderst der Einstiegspreis von etwa 15 600 Euro. Der ist derart günstig, dass Nissan damit auch auf kaufschwachen Märkten den Fuß in die Tür bekommt. Allerdings wäre es ungerecht, die Qualitäten des Autos nur am Finanziellen festzumachen.
Der NV200 wird als Transporter und Kombi angeboten. Während erster als wendiger Stadtlieferwagen mit einer Zuladung von bis zu 4,2 Kubikmetern überzeugen dürfte, soll die Kombi-Variante Familien ansprechen. Die Möglichkeit, die beiden optionalen Sitze der dritten Reihe seitlich hochzuklappen, schafft immer noch üppig Raum für Gepäck. Allerdings sei gesagt, dass die zweite Sitzreihe nicht aus Einzelsesseln, sondern aus einem Sitz und einer Zweierbank besteht. Und dort geht es leider recht konturarm zu. Nüchtern ist auch das Cockpit. Der große Tacho dominiert, die restlichen Anzeigen findet man im scheckkartengroßen digitalen Anzeigefeld rechts daneben. Die verwendeten Materialien sind praktisch und gut - Plastik allerorten, pflegeleicht, aber unpersönlich.
Übersichtlich ist auch das Angebot der Motoren im Fronttriebler. Ein Benziner, ein Diesel - das war's. Der Selbstzünder legt sich mit 86 PS/63 kW ins Zeug, der Benziner leistet 109 PS/81 kW. Was mager klingt, kommt im Testbetrieb allerdings erstaunlich lebhaft rüber. Der gefahrene Benziner bringt seine Leistung agil auf die Straße. Er erreicht zügig Autobahntempo, kommt an langen Steigungen aber schnell in Atemnot. Der Verbrauch um etwa neun Liter Super war erwartbar hoch. Vom Einstieg für 15 600 Euro in der Variante "Pro" geht es über "Comfort" und "Premium" bis auf 19 190 Euro hinauf. Zu bedenken ist, dass etwa Klima oder Audioanlage erst ab "Comfort" zur Serie gehören. rwo