Opel Meriva: Türen machen den Kleinen groß
Der neue Meriva erleichtert den Einstieg zu den hinteren Sitzen, die mehrfach verschiebbar sind.
Düsseldorf. Dieses Auto werden die Hinterbänklerlieben. Denn sobequem wie in den neuenOpel Meriva können Fondpassagierederzeit in kein anderesAuto aus der Massenproduktioneinsteigen. Opelhat zwar die vier Türen nichtneu erfunden, aber ein uraltesTür-Konzept für dieGroßserie in die Gegenwartbefördert.
Beim neuen Meriva öffnensich die hinteren Türen gegendie Fahrtrichtung. Die Scharnieresitzen nicht wie üblichan der Mittelsäule. So wiebeim Rolls Royce Phantom.Auch der Mazda RX8 hat dieseTüren und der Mini Clubman;wirklich komfortabelist da der Einstieg nicht.
Aber Opel musste garnicht bei anderen Markenabkupfern. Dieses Türkonzepthat ureigene Opel-Wurzeln.Ein Admiral von 1938fuhr mit solchen Türen, derKadett seiner Zeit auch, derKapitän von 1950. Danachwar Schluss, weil diese Artvon Türen nicht sicher genugwar. Das hat man 60 Jahrespäter im Griff.
Dass die alte Tür-Idee inder neuen Zeit angekommenist, merkt man auch an ihremNamen. Opel nennt sie"FlexDoors" und schlägt mitdiesem Hinweis auf Flexibilitätden Bogen in die jüngsteVergangenheit.
Denn dieMarke reklamiert für sich,1999 im Zafira das flexibleSitzsystem im Auto erfundenzu haben. Das heißt, das Sitzmobiliarist beweg-undumlegbar oderverschwindet ganzim Fahrzeugboden. Daskonnte auch der aktuelle Meriva,von dem seit 2003 rundeine Millionen Exemplare inEuropa verkauft wurden.
Die nächste Generationknüpft daran an und machtfür noch mehr Flexibilität dieTüren weit auf. Sie lassen sich84 Grad weit öffnen und rastenin vier Winkelstufen ein,hilfreich in engen Parklücken.Dort machen die "verkehrtherum" öffnenden Türendas Aussteigen überraschendbequem, weil mannach vorn raus gleitet. Einrobuster Griff in der Mittelsäulesteigert den Ausstiegskomfort.
Die Sitze im Fond könneneinzeln verschiebbar sein. Siebewegen sich auch einigeZentimeter zur Seite. Allesgeht kinderleicht, ist mit einemGriff zu bewerkstelligen,auch der Mittelsitz hinten istim Nu umgelegt. Mit wenigenHandgriffen mehr wirdder Meriva zum Einsitzer,ohne dass ein Sitz ausgebautwerden muss. 400 Liter fasstder Kofferraum bei normalerBestuhlung, 900 Liter werdenes mit umgeklappten Rücksitzen.
Alles, was sich bewegenlässt am Mobiliar,hat Opel wieder unterdem Wort "FlexSpace" zusammengefasst.Damit dasnoch besser als beim Vorgängerfunktioniert, ist der Wagenelf Zentimeter breiter geworden,der Radstand wuchsum 18 Zentimeter. Mit nun4,28 Meter Länge verbietetsich fast das Wort vom Mini-Van, weshalb unter demMeriva auch keine Corsa-Plattform steckt, sondern dievom Zafira.
Entwickelt wurde aucheine spezielle Mittelarmkonsole.Sie kann bis zu drei Etagenhaben. Über der Standardablagelassen sich weitereEbenen dazu kaufen, wodurchGrößeund Vielfaltdes Stauraumswächst. EinanderesTransport-Angebot ist in derhinteren Stoßstange versteckt.Dort, voll versenkbar,befindet sich (wie beim OpelAntara) ein herausziehbarerFahrradhalter, der zwei Räderträgt.
Bedeckt hält man sich inRüsselsheim mit dem Preis.Wird das Auto wie das jetzigeModell ab 15 100 Euro zu habensein? Heftig dementiertwurde das nicht, vielleichtein paar Euro mehr, aber"irgendwie in dieser Region",macht es Opel spannend.Wer freilich alle Flex-Vorzügesamt stärkstem Motor auskostenwill, dürfte sich der20 000 Euro-Marke nähern.Spätestens am 11. Juni sindalle Neugierigen schlauer,dann beginnt der Verkauf.