Toyota-Rückruf: Reparatur dauert bis zu zwei Stunden
Köln (dpa/tmn) - Nicht das erste Mal ruft Toyota Produkte zurück in die Werkstatt, um nachzubessern. Dieses Mal sollten Halter nicht ganz neuer Avensis-, Corolla- und Prius II-Modelle Einzelteile austauschen lassen.
Eine akute Unfallgefahr besteht aber wohl nicht.
Bis zu zwei Stunden müssen vom jüngsten Rückruf betroffene Toyota-Fahrer ihre Autos für Nachbesserungsarbeiten entbehren. Bei den Modellen Avensis (Produktionszeitraum: August 2002 bis Oktober 2008), Corolla (Juli 2001 bis März 2004) und Prius II (Juni 2003 bis März 2009) können Probleme mit der Lenkung auftreten. Beim Prius II ist außerdem der Elektromotor der Wasserpumpe für die Kühlung des Hybridantriebs fehlerhaft. Ein mangelhaftes Bauteil in der Lenkung und die Wasserpumpe tauschen Toyota-Werkstätten kostenlos aus - das dauert jeweils rund eine Stunde, sagte ein Sprecher.
Eine akute Unfallgefahr gehe von den Mängeln nicht aus, hieß es bei Toyota Deutschland. Die Lenkungsprobleme kündigten sich mit einem deutlich hörbaren Knacken an. Ein Bauteil der Lenkung könne sich bei starker Beanspruchung verformen, wenn etwa beim Einparken das Steuer häufig voll eingeschlagen werde. Falle beim Prius II die Wasserpumpe aus, leuchte zunächst eine Warnlampe, erklärte der Hersteller weiter. Im Extremfall schalte sich das Hybridsystem ab.
Zum Lenkungsproblem liegen Toyota nach eigenen Angaben neun Meldungen von betroffenen Kunden in ganz Europa vor, zum Wasserpumpendefekt drei Meldungen. Der Rückruf sei eine Vorsichtsmaßnahme. Insgesamt sind in Deutschland 60 995 Fahrzeuge betroffen, davon 40 440 Avensis, 4050 Corolla und 16 505 Prius II. Europaweit müssen rund 496 000 Autos nachgebessert werden, weltweit sind es etwa 2,77 Millionen.
Die Halter werden über den Rückruf schriftlich informiert und gebeten, einen Termin mit einer Vertragswerkstatt zu vereinbaren. Zuletzt hatte Toyota im Oktober allein in Deutschland rund 136 000 Exemplare des Yaris, Auris und RAV4 wegen fehlerhafter Schalter für die elektrischen Fensterheber zurückgerufen. Weltweit waren damals 7,43 Millionen dieser und weiterer Modelle betroffen, die auf dem deutschen Markt nicht angeboten werden.