Meerbusch Meerbuscher Student hilft in südafrikanischem Kinderheim

Andreas Berzdorf engagiert sich im Blessed Gerard’s Care Center.

Das Care Center in Mandeni im Osten Südafrikas verfügt neben einem Aids-Hospiz auch über einen Kindergarten.

Foto: Blessed Gerard/Brotherhood of Blessed Gerard

Der heutige Welt-Aids-Tag soll die Solidarität mit Menschen mit Aids und HIV fördern, Diskriminierung entgegenwirken und an diejenigen erinnern, die an den Folgen der Infektion gestorben sind. In Deutschland lebt etwa einer von 1000 Menschen mit HIV. In Mandeni ist das Problem deutlich größer, die Kleinstadt im Osten Südafrikas gilt als HIV-Hochburg, rund 76 Prozent der Bevölkerung sind infiziert.

Den Kranken vor Ort hilft Pater Gerhard. Er ist seit 1996 Gründer und Leiter des größten Aids-Hospizes und Waisenhauses in Südafrika, dem Blessed Gérard’s Care Center. Dort bekam er Anfang 2017 Besuch aus Meerbusch: Der Büdericher Andreas Berzdorf kam als Freiwilliger nach Südafrika, half zwei Monate lang vor allem im Kinderheim mit, bei der Hausaufgabenbetreuung, oder spielte mit den Kindern. Das Projekt ließ ihn nach der Heimkehr nicht los, Anfang 2018 flog er wieder nach Südafrika. „Man wird sehr geerdet“, sagt er über die Erfahrungen, die er in Mandeni gemacht hat. Bei all der Krankheit und dem Leid der Menschen sei es „extrem beeindruckend, mit wie viel Lebensfreude und Power damit umgegangen wird“, sagt der 23-Jährige.

Viele Kinder werden schon bei der Geburt mit HIV infiziert, es kommen aber auch Waisen in das Kinderheim, oder Kinder, die vergewaltigt, misshandelt oder ausgesetzt wurden, erklärte Pater Gerhard jetzt bei einem Besuch in der Gemeinde St. Mauritius/Heilig Geist.

Die Gemeinde Büderich hat beim Pfarrfest Spenden gesammelt

Denn das Care Center ist das Spendenprojekt der Büdericher Pfarrgemeinde in der Dritten Welt. Beim Pfarrfest wurde für Mandeni gesammelt, über 5000 Euro Spenden kamen zusammen. Für Pater Gerhard ist es eine Hilfe, die dringend benötigt wird. Auf 2,4 Millionen Euro Spenden pro Jahr ist er angewiesen, um das Krankenhaus, das Hospiz, das Kinderheim, Aids-Behandlungen oder die Hungerhilfe zu finanzieren. Wichtig seien vor allem zweckungebundene Spenden. Denn: „Für Kinder wollen alle spenden, für Aids-Behandlungen niemand.“

Andreas Berzdorf hat das Care Center so sehr beeindruckt, dass er – sofern es sein Studium zulässt – einmal pro Jahr zurückkehren möchte. „Auch um die Kinder wiederzusehen“, sagt er. Der nächste Aufenthalt ist schon im Planung: Anfang 2019 könnte es schon wieder losgehen. Mehr Infos zum Care Center und dem Spendenkonto gibt es online: