Schulausschuss ASS muss für nächstes Jahr Schüler abweisen

Anrath. · Schulausschuss entschied, Anmeldungen für die Albert-Schweitzer-Schule zu begrenzen.

Bereits 2016 demonstrierten Eltern und Kinder vor der Albert-Schweitzer Schule gegen die Ablehnung von zwölf i-Dötzchen – mit Erfolg.

Foto: Schütz, Marc (msc)

Die Albert-Schweitzer-Schule (ASS) in Anrath werden im kommenden Schuljahr wohl nicht alle i-Dötzchen besuchen können, die das gerne würden. Denn nach jetzigem Stand der Anmeldezahlen wird die Stadtverwaltung wegen gesetzlicher Vorgaben eine Willicher Schule in der Klassenbildung begrenzen müssen – und hat sich dafür jetzt die ASS ausgesucht. Die Politik stimmte im jüngsten Schulausschuss dafür.

An der ASS soll es im nächsten Schuljahr nur zwei Eingangsklassen geben, weil es „an dieser Schule räumlich nicht möglich sein wird, drei Eingangsklassen zu bilden“, schreibt die Stadtverwaltung in ihrer Vorlage zur jüngsten Schulausschusssitzung. Das hat zur Folge, dass nach jetzigem Anmeldestand fünf Kinder abgewiesen werden müssen. An den anderen betroffenen Schulen im Willicher Stadtgebiet, an denen nach aktuellem Stand der Anmeldungen drei Klassen zu bilden sind (Kolpingschule, Vinhovenschule, Astrid-Lindgren-Schule und Willicher Heide), sei dies mit den vorhandenen Raumkapazitäten möglich.

Schon vor zwei Jahren hatte es eine ähnliche Situation an der ASS in Anrath gegeben. Damals drohten sogar zwölf i-Dötzchen abgewiesen werden zu müssen. Eine Elterninitative hatte sich jedoch spontan gebildet und mit ihrem Wirken erreicht, dass am Ende doch alle Kinder die Schule besuchen konnten, die oder deren Eltern dies wollten. Birger Vogt hatte sich damals in der Initative engagiert und ist nun wieder betroffen, da auch sein zweites Kind die ASS besuchen soll. Er will nun überlegen, ob er mit anderen Eltern dafür kämpfen möchte, dass die Politik die umstrittene Entscheidung noch zurücknimmt.

In der Albert-Schweitzer-Schule lernen auch behinderte Kinder

Die Politiker im Schulausschuss zeigten sich ebenfalls nicht glücklich mit der Situation und mahnten, sich für die Zukunft etwas einfallen zu lassen, zumal die Zahl der i-Dötzchen wegen der Neubaugebiete künftig noch weiter steigen dürfte. „Wir sehen keine andere Möglichkeit, für das kommende Schuljahr die Begrenzung vorzunehmen, aber das ist langfristig nicht tragbar“, sagte Sarah Bünstorf (SPD).

Ein weiteres Problem: Die ASS ist auch „Ort des gemeinsamen Lernens“ für Kinder mit und ohne Handicap und würde gern eine maximale Klassengröße von 25 Schülern statt bisher 28 einführen, damit die Kinder optimal betreut werden können. Das hätte aber zur Folge, dass im nächsten Schuljahr elf Kinder abgewiesen werden müssten. Daher entschied sich die Politik bei einer Enthaltung von Hans-Gerd Segerath (FDP) dagegen. msc