3D-Kino kann Stress für das Gehirn sein

Düsseldorf (dpa/tmn) - 3D-Filme führen bei manchem Kinogänger zu Kopfschmerzen und Unwohlsein. Solche Menschen leiden eventuell unter einem sogenannten latenten Schielen - es erschwert das räumliche Sehen.

Räumliches Sehen entsteht durch das Zusammenführen von Bildern beider Augen im Gehirn. „Für schielende Menschen ist diese Fusion deutlich anstrengender“, erläutert Gerald Böhme vom Berufsverband der Augenärzte. 3D-Kino sei unter solchen Umständen Stress für das Gehirn. Die Folge können Kopfschmerzen und andere Beschwerden sein.

In manchen Fällen lässt sich das latente Schielen durch eine Brille ausgleichen. Unter Umständen kann die Sehhilfe aber auch Ursache der Kopfschmerzen sein. „Bei Brillenträgern mit großen Stärkeunterschieden zwischen den Gläsern kommen im Hirn unterschiedlich große Bilder an“, sagt Böhme. Das bedeute dann genau wie beim Schielen wieder eine zusätzliche Anstrengung für das Gehirn. Kontaktlinsenträger hätten dieses Problem dagegen nicht.

Wer im Kino auch bei normalen Filmen Probleme hat, sollte auf jeden Fall einen Arzt aufsuchen, rät Böhme. Denn dann könne anstatt eines Augenleidens auch Epilepsie oder Migräne die Ursache für die Beschwerden sein.