Acer: Innovationen werden PC-Markt wieder ankurbeln

Hannover (dpa) - Das schwächelnde PC-Geschäft wird sich nach Einschätzung von Acer bereits im laufenden Jahr wieder deutlich beleben. Vor allem neue Ultrabooks und Tablets würden den Markt in Schwung bringen.

Das sagte Wilfried Thom, Deutschland-Chef des taiwanischen Computerherstellers am Dienstag der Nachrichtenagentur dpa auf der CeBIT in Hannover. Für die zweite Jahreshälfte werde dann vor allem Microsofts neues Betriebssystem Windows 8 das Geschäft ankurbeln. „Auch beim Marktstart von Windows 7 haben wir diesen Effekt gesehen.“

Der derzeitige Schwäche des PC-Marktes ist nach Einschätzung von Thom auch hausgemacht gewesen. Es hätten lange einfach die innovativen Produkte gefehlt. Die Auflockerung der engen „Wintel“-Allianz habe wieder für frischen Wind gesorgt. Microsoft bricht mit Windows 8 erstmals eine Jahrzehnte alte Tradition und lässt sein Betriebssystem nicht nur auf Prozessoren von Intel, sondern auch auf den Chips von ARM laufen.

In Deutschland herrsche derzeit ein gutes Konsumklima, sagte Thom. Laut Zahlen von GfK verzeichne der Markt hierzulande ein Wachstum über 8 Prozent, im Geschäft mit Privatnutzern um 12 Prozent. Viele Hersteller hätten aber mit einem besseren Weihnachtsgeschäft gerechnet.

Der Markt für Tablets lege weiter deutlich zu. Das größte Wachstumspotenzial sieht Thom allerdings im Preissegment unter 450 Euro. Einen Schub werde es zudem durch Googles Android-System Ice Cream Sandwich geben. Acer werde mit neuen Geräten dazu beitragen, dass der Marktanteil von Android-Tablets weiter steige. „Auch Windows 8 wird den Tablet-Markt beleben“ sagte Thom, auch zulasten von Apple und Android. Die großen Chancen für Windows 8 würden aber zu 80 Prozent im gewerblichen Bereich liegen.

Große Erwartungen legt Acer auch in den noch jungen Markt der sogenannten Ultrabooks. Die besonders schlanken und leichten Notebooks, die nach den Vorgaben von Intel bestimmte Leistungs- und Designmerkmale aufweisen müssen, dürften ebenfalls für eine Belebung des Marktes sorgen. „Mit einem Preis von über 1000 Euro adressiert man aber 95 Prozent des Marktes nicht“, sagte Thom. Acer will deshalb mit Geräten in Preiskategorien deutlich darunter punkten.

Dass sich Tablets und Notebooks gegenseitig Marktanteile wegnehmen werden, erwartet Thom nicht. Heute hätten viele Menschen einfach mehr als zwei IT-Geräte im Gebrauch. „Tablets sind zum Beispiel für den Datenkonsum, Notebooks mehr für die Produktion geeignet.“ Es sei aber immer nur ein gewisse Kaufkraft vorhanden. „Die Lebenszyklen der Geräte verlängern sich deshalb, Notebooks werden nicht mehr nur zwei oder drei, sondern auch mal vier Jahre genutzt.“