Aigner beschwert sich bei US-Regierung über Facebook
Berlin (dpa) - Verbraucherschutzministerin Ilse Aigner (CSU) hat sich laut „Focus“ bei der US-Regierung über das Online-Netzwerk Facebook beschwert. Das Unternehmen verstoße gegen internationales Datenschutzrecht, zitiert das Magazin aus einem Brief Aigners an die zuständige US-Regierungsbehörde.
In dem Schreiben liste die Ministerin Verletzungen von Datenschutzbestimmungen auf. Sie kritisiere, dass das soziale Netzwerk biometrische Daten mit Hilfe von Gesichtserkennung erhebt.
Zudem informiere Facebook nicht klar und verständlich darüber, dass die Firma Informationen über besuchte Webseiten 90 Tage lang speichere. Dies sei nichts anderes als das Bilden eines Profils. Insbesondere beim Jugendschutz verletze Facebook geltende Richtlinien, schrieb Aigner weiter.
Bei ihrer US-Reise im September sei sie darüber hinaus von Facebook belogen worden. So sei die Aussage falsch, dass Kinder, die sich etwa mit acht Jahren anmelden wollten und als zu jung abgewiesen wurden, sich nicht mehr registrieren können. Es sei problemlos möglich, mit einem erfundenen Alter von 13 Facebook-Mitglied zu werden, monierte die Ministerin. Sie prangert seit langem Datenschutzverstöße des sozialen Netzwerks an und hat ihr Facebook-Konto aus Protest schon vor längerer Zeit gelöscht.