Apple erfasst Standorte der Handy-Nutzer
iPhone und iPad speichern, wo sich ihre Nutzer aufhalten. Die Datenschützer sind alarmiert.
Berlin. Apple gerät unter massiven Druck von Datenschützern und Politik, weil die iPhone-Handys und mobilfunkfähigen iPads dauerhaft die Aufenthaltsorte ihrer Nutzer speichern. Die Geräte speichern die Orts-Informationen über Monate in einer versteckten Datei. Wird das iPhone zum Datenaustausch an Computer angeschlossen, werden die Daten übertragen. Dort kann man sie mit spezieller Software auslesen. Der Bundesdatenschutzbeauftragte Peter Schaar hält es für wahrscheinlich, dass Apple seine Praxis ändern muss.
„Diese Speicherung von Standortdaten ohne Kenntnis der Betroffenen wäre nach deutschem Datenschutzrecht sicherlich nicht zulässig“, sagte am Freitag der Bundesdatenschutzbeauftragte.
Der bayerische Datenschützer Thomas Kranig schickte dem US-Konzern bereits einen schriftlichen Fragenkatalog. Auch Verbraucherschutzministerin Ilse Aigner (CSU) forderte von Apple Aufklärung. Der Konzern schweigt bisher zu den Vortwürfen.
Die IT-Experten Alasdair Allan und Pete Warden, die die Praxis öffentlich machten, fanden keine Anzeichen dafür, dass die Informationen an Apple oder andere weitergeleitet werden. Jedoch sehen sie ein Sicherheitsrisiko, weil die Daten unverschlüsselt aufbewahrt werden.
Das „Wall Street Journal“ berichtete von den Erkenntnissen eines Software-Experten, der festgestellt habe, dass ein Mobiltelefon mit dem Google-Betriebssystem Android seinen aktuellen Standort mehrere Male pro Stunde an den Konzern übertrug. Dabei sei auch eine eindeutige Identifikationsnummer übermittelt worden. dpa