Auf die Ohren: Das richtige Headset zum Smartphone finden

Frankfurt/Main (dpa/tmn) — „Kannst du mich hören?“ Mit einem guten Headset gehören solche Fragen am Handy der Vergangenheit an. Auch Musik klingt aus hochwertigen Ohrstöpseln meistens besser. Vernünftige Geräte gibt es ab 40 Euro, vor dem Kauf müssen sich Verbraucher aber ein paar Gedanken machen.

Das Display, die Kamera und die technische Ausstattung sind bei Smartphones meist auf dem neuesten Stand. Bei den mitgelieferten Headsets sparen viele Hersteller jedoch und liefern unbequeme Ohrstöpsel mit blechernem Klang und manchmal sogar ohne Telefonfunktion. Wer etwas Geld investiert, kann mit dem richtigen Headset nicht nur bequem mit seinen Freunden quatschen, sondern auch deutlich besser Musik hören.

Grundsätzlich gibt es für unterschiedliche Smartphones und Betriebssysteme verschiedene Headsets. Die erste Frage vor dem Kauf sollte daher sein, ob die Kopfhörer mit dem eigenen Handy kompatibel sind. Viele Modelle sind zum Beispiel für das iPhone optimiert, funktionieren aber auch mit Android-Telefonen. Eventuell brauchen Nutzer aber einen Adapter.

Außerdem müssen sich Verbraucher entscheiden, ob sie mit dem Headset eher Musik hören oder telefonieren wollen, sagt Jürgen Ripperger vom Elektrotechnik-Verband VDE. Denn viele Geräte seien besser für die eine oder die andere Tätigkeit geeignet.

Für die Musikwiedergabe empfiehlt der Experte zum Beispiel Systeme mit zwei Kopfhörern - denn nur so ist ein Stereosound zu hören. Soll das Headset nur beim Telefonieren zum Einsatz kommen, ist dagegen vielleicht eine Variante bequemer, die nur ein Ohr blockiert. Vor allem Musikhörer müssen sich außerdem zwischen In-Ear-Headsets oder Leichtbügel-Kopfhörern entscheiden.

Entspannter für das Ohr geht es mit den immer beliebteren halboffenen Kopfhörern mit Bügeln zu. „Diese Leichtbügelkopfhörer liegen optimal an und sind trotz ihres geringen Gewichts sehr stabil“, sagt Bettina Seute vom Telekommunikationsportal „Teltarif.de“. Selbst nach stundenlangem Musikhören drücken sie den Angaben nach nicht auf die Ohrmuscheln. Auch VDE-Mitarbeiter Ripperger bevorzugt die Leichtbügel-Variante: „Diese Kopfhörer klingen meist ausgewogener.“

Wer mit dem Headset viel telefoniert, will vor allem verstanden werden und seinen Gesprächspartner gut hören. Bettina Seute rät daher in solchen Fällen eher zu kabelgebundenen Kopfhörern. Andererseits könne ein solches Headset in manchen Fällen eher stören als eins ohne Strippe, zum Beispiel beim Autofahren.

Beim Kauf sollten Verbraucher außerdem darauf achten, welche Bedienmöglichkeiten ein Headset bietet. Wichtig sind auf jeden Fall Tasten zum Annehmen und Beenden von Gesprächen sowie zur Lautstärkeregelung. Unter Android gibt es einige Funktionen aber nur mit kostenpflichtigen Apps wie Headset Button Controller (2,29 Euro) oder Headset Droid (1,99 Euro). Android- und iOS-Nutzer können die Telefonfunktion darüber hinaus auch per Sprachsteuerung kontrollieren.

„Je nach Modell muss der Kunde für einen hochwertigen Kopfhörer mit Headset-Funktion zwischen 40 und 140 Euro ausgeben“, erklärt Bettina Seute. Ein ähnliches Bild zeigt auch ein Test der Zeitschrift „Max Praxis“ (Ausgabe 2/2013), für den zehn Headsets untersucht wurden. Auf den ersten Platz kam dabei zwar ein mit 180 Euro recht teures Modell. Schon für den Zweitplatzierten werden aber nur vergleichsweise günstige 50 Euro fällig.