„Augmented Reality“ soll zum Alltag werden

Berlin (dpa) - Es gilt als einer der großen Trends der Mobilfunk-Branche: „Augmented Reality“ - die Erweiterung der Realität über den Bildschirm des Smartphones oder Tablet-Computers.

Derzeit sind die meisten Anwendungen noch Spielerei, Software-Entwickler wollen die Technik aber zum festen Bestandteil des Alltags machen. Auf der Droidcon-Konferenz in Berlin stellten sie Einsatzszenarien vor - vom Navi über eine interaktive Gebrauchsanleitung bis zum Zombie-Spiel.

Das Grundprinzip von „Augmented Reality“ (AR): Die Gerätekamera fängt Bilder aus der Umgebung ein. Auf dem Display werden zusätzliche Informationen eingeblendet, etwa ein Wikipedia-Artikel zu einer Sehenswürdigkeit. Diesen findet das Gerät, indem es mit GPS-Sensor und Kompass Standort und Blickrichtung ermittelt und über die Geoinformationen des Online-Lexikons festellt, was dort zu sehen ist. Andere Apps setzen auf die Bilderkennung.

Diese Abläufe in Echtzeit umzusetzen, sei aber eine Herausforderung, betonte Peter Meier, Technikchef des Anbieters Metaio. „Es ist leicht, "Augmented Reality" auf einer Powerpoint-Folie zu machen“, sagte er. Eine flüssige Umsetzung auf dem Gerät sei aber deutlich schwieriger. Seine Firma arbeitet mit 80 Leuten an „Augmented Reality“-Software und sucht weitere Entwickler.

Zum Einsatz kommt die Technologie derzeit etwa als Touristenführer, als Helfer bei der Wohnungssuche oder in Spielen. Meier sieht zahlreiche weitere Anwendungen, die einmal im Alltag zum Einsatz kommen könnten: Museumsführer, die Exponate erklären; interaktive Gewinnspiele für Fernsehsendungen; Gebrauchsanleitungen, die dem Nutzer jeden Handgriff per eingeblendeter Animation genau vormachen.

Die Marktforschungsfirma Juniper Research prognostiziert, dass die Zahl der heruntergeladenen AR-Applikationen von 11 Millionen im vergangenen Jahr auf 14 Milliarden im Jahr 2015 steigt. Der Umsatz damit soll dann 1,5 Milliarden Dollar erreichen.