Aus für teure Warteschleifen: Ausnahmen und Alternativen zu Hotlines

Düsseldorf (dpa/tmn) - Service-Nummern mit Warteschleifen kosten Telefonkunden oft Geduld und happige Gebühren. Am Samstag (1. Juni) treten schärfere Vorschriften dagegen in Kraft - allerdings gelten diese nicht für Sprachcomputer.

Und das ist nicht der einzige Haken.

Vom 1. Juni an dürfen Warteschleifen bei minutenweise abgerechneten Sonderrufnummern kein Geld mehr kosten. Allerdings gilt die Zeit, die der Anrufer im Dialog mit einem Sprachcomputer verbringt, nicht als Warteschleife, warnt Thomas Bradler von der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen. Auf diese Weise könnten Unternehmen immer noch Zeit und damit Geld schinden.

Ein anderer Haken: Bei Festpreis-Sonderrufnummern sind Warteschleifen weiter erlaubt, wenn deren Dauer angesagt wird. So ließen sich Mehrfachanrufe provozieren, die ebenfalls ins Geld gehen können, erklärt der Telekommunikationsexperte. Denn wenn die Schleife zu lange dauert, legen Anrufer irgendwann entnervt auf und probieren es später erneut.

0180- oder 0900-Nummern, die bis zu 3 Euro pro Minute oder bis zu 30 Euro pro Anruf kosten, sind aber ohnehin nicht immer die erste Wahl für Verbraucher. „Grundsätzlich ist die Telefon-Hotline eher für Spezialfälle oder dringende Probleme“, sagt Bradler. Eine Alternative für Kurzfristiges könnten Anfragen über soziale Netzwerke wie Facebook oder Twitter sein. Unter dem Druck der Öffentlichkeit antworteten dort viele Unternehmen relativ schnell.

Eine weitere Option sei die Suche nach Kontaktformularen, kostenlosen Rückrufangeboten oder Service-E-Mail-Adressen auf der Webseite des Unternehmens. Dort werden oft auch häufig gestellte Fragen (FAQ) beantwortet. „Wenn es um wichtige Vertragsangelegenheiten geht, sollte man aber den schriftlichen Weg wählen“, rät Bradler.

Experimentierfreudige können im Internet auch Ersatznummern für 0180-Hotlines recherchieren. Denn meist sind die kostenpflichtigen Sonderrufnummern mit ganz regulären Festnetzanschlüssen verknüpft, die zum Ortstarif erreichbar sind, von den Unternehmen aber nicht aktiv verbreitet werden. Eine Datenbank, die Festnetz-Pendants zu 0180-Nummern liefert, ist die Webseite www.0180.info.