Bitkom: Rückgaberecht bei App-Käufen „realitätsfern“

Berlin (dpa) - Der Branchenverband Bitkom hat das von den Verbraucherschutzministerien geplante Rückgaberecht bei Einkäufen von Smartphone-Apps als realitätsfern und überflüssig kritisiert.

Für ein gesetzlich festgelegtes Rückgaberecht von Apps gebe es keinen Bedarf, teilte der Verband am Freitag mit. „Das wäre eine realitätsferne Überregulierung, von der vor allem Start-ups und innovative Einzelkämpfer betroffen wären“, sagte Bitkom-Hauptgeschäftsführer Bernhard Rohleder laut Mitteilung.

Die Ministerien der Ländern haben bei ihrer Konferenz in Bad Nauheim am Freitag die Idee eines Rückgaberecht von Apps und anderen digitalen Gütern einhellig unterstützt. Eine Arbeitsgruppe soll klären, wie dies umgesetzt werden kann.

Der App-Markt ist laut Bitkom bereits heute sehr nutzerfreundlich und transparent. In der Regel könne sich der Kunde vor dem Kauf Screenshots und Bewertungen anderer Nutzer ansehen. Eine „Katze im Sack“ müsse niemand kaufen.

„Es kann wohl niemand ernsthaft fordern, dass man sich vor dem Urlaub eine Reise-App für die Stadt oder Region runterladen kann und sie dann nach der Rückkehr wieder zurückgeben darf“, sagte Rohleder. Apps hätten sich zu einem wichtigen Wirtschaftsfaktor entwickelt. 2012 seien in Deutschland 430 Millionen Euro mit Apps erwirtschaftet worden.