Bremer Wissenschaftler entwickeln Spionage-Alarmanlage

Bremen (dpa) - Wissenschaftler der Universität Bremen haben den Prototypen eines Frühwarnsystems gegen Datenspionage entwickelt.

Damit solle Angreifern das Handwerk gelegt und Verantwortlichen in Sicherheitsabteilungen die Arbeit erleichtert werden, sagte Michael Lawo vom Technologie-Zentrum Informatik und Informationstechnik (TZI) am Dienstag. Das System basiere auf dem Prinzip der Künstlichen Intelligenz.

Gängige Sicherheitssysteme müssen exakt konfiguriert werden und können deshalb nur bereits bekannte Angriffsstrategien erkennen. Das im Projekt „FIDeS“ neu entwickelte Alarmsystem reagiere auch auf neuartige Attacken, erläuterte Henk Birkholz vom TZI. Das selbstlernende System nehme Indizien für Angriffe wahr und könne Verhaltensmuster von Hackern identifizieren.

„Das ist im Prinzip ein im Rechner implementiertes Bauchgefühl“, sagte Lawo. Das System könne möglicherweise bereits 2013 in der Praxis angewendet werden und bestehende Sicherheitssysteme ergänzen. Ein Patent haben die Forscher bereits angemeldet. Für die Erstellung des Prototypen brauchten die Wissenschaftler gut drei Jahre. Das Projekt wurde vom Bundesforschungsministerium mit 2,7 Millionen Euro gefördert.

Die wirtschaftlichen Schäden durch Hacker-Angriffe belaufen sich in Deutschland nach Schätzungen des Bundesforschungsministeriums auf mehrere Milliarden Euro im Jahr. Täglich werden mehr als 120 000 Computer von Hackern attackiert. Einige der Angriffe werden erst zu spät entdeckt, da Sicherheitsverantwortliche aus einer riesigen Datenflut gefährliche Angriffe erkennen müssen, sagte Lawo. Dabei soll das neu entwickelte System eine Entscheidungshilfe geben.

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