CeBIT-Chef Pörschmann muss gehen - Ärger um Kosten für Halle
Hannover (dpa) - CeBIT-Chef Frank Pörschmann muss wegen der Kostenexplosion beim Bau einer neuen Halle gehen.
Er wird auf Drängen des Aufsichtsrats den Vorstand der Deutschen Messe AG verlassen. Unternehmenskreise bestätigten der Nachrichtenagentur dpa am Dienstag entsprechende Informationen der „Hannoverschen Allgemeinen Zeitung“ (HAZ). Das Blatt berichtete, dass die neue Multifunktionshalle rund 18 Millionen Euro und damit um fast die Hälfte teurer als geplant werde. Ein Messe-Sprecher wollte sich zu dem Thema nicht äußern.
Die millionenschwere Fehlkalkulation werde Pörschmann ebenso angelastet wie eine mangelnde Kommunikation mit den Aufsichtsgremien. Die Kostenplanung der Architekten sei nicht sorgfältig genug geprüft worden, verlautete nach „HAZ“-Informationen aus dem Aufsichtsrat.
Pörschmann war 2010 vom IT-Konzern IBM zur Deutschen Messe AG gekommen und zeichnete zunächst als Bereichsleiter für die Umsetzung der weltgrößten Computermesse CeBIT verantwortlich. Seit dem 1. April 2012 verantwortete Pörschmann neben der weltgrößten Computermesse Cebit auch die Geländeplanung der Deutschen Messe AG. Der 43-Jährige werde sein Amt nun Ende April niederlegen.
Nachfolger von Pörschmann soll nach „HAZ“-Informationen Oliver Frese werden. Der 45 Jahre alte Geschäftsbereichsleiter für die Hannover Messe ist seit 2004 im Unternehmen.
Pörschmanns Vision für die Zukunft der CeBIT war es, die Messe zu einer Schnittstelle zwischen IT-Branche und anderen Industrien wie Maschinenbau oder Auto zu machen. Die Messe konnte zuletzt den Rückgang der Aussteller-Zahlen deutlich abbremsen. Mit dem Fokus auf professionelle Anwender kamen jedoch stetig weniger Besucher.