Fastenzeit im Netz
Berlin (dpa) - Wer fastet, sitzt nicht mehr in Sack und Asche in der Büßerstube, sondern tauscht sich am Computer oder über Handy mit Gleichgesinnten aus. Eine Vielzahl von kirchlichen Initiativen und unabhängigen Gruppen lädt ab Aschermittwoch zur Einkehr im Netz ein.
Die einen verzichten auf Alkohol oder Fleisch, andere nehmen sich Ziele wie intensivere Gespräche mit dem Partner vor. Die katholische Kirche schickt in der Fastenzeit jeden Tag einen Bibelvers aufs Handy, bei der Anmeldung zum „SMS-Fasten“ wird eine Spende von mindestens vier Euro erbeten. Zu den größten Aktionen gehört die Fastenaktion der evangelischen Kirche unter dem Motto „7 Wochen ohne“. Teilnehmer können sich hier auf einer „Fastenkarte“ eintragen und Kontakt zu anderen Fastenden aufnehmen.
„7 Wochen ohne“ nutzt auch Facebook für den Austausch der Teilnehmer über ihre Fastenziele. Umgekehrt laden mehrere Gruppen zum „Facebook-Fasten“ ein, also zum freiwilligen, zeitlich befristeten Verzicht auf die Nutzung des Sozialen Netzwerks. Die Initiatoren einer dieser Gruppen schreiben: „Wir verschwenden soviel Zeit bei Facebook und diversen anderen Social Networks, die wir so viel besser investieren könnten: in unsere Beziehung mit Gott!“