Ferien mit Smartphone - Surf-Optionen für Urlauber
Düsseldorf (dpa/tmn) - Die Preise für Handygespräche im EU-Ausland purzeln - dafür sorgt die EU-Kommission. Preisobergrenzen fürs mobile Surfen gibt es noch nicht. Die Megabyte-Preise der Provider sind oft astronomisch hoch.
Günstiger fahren Reisende mit Surf-Optionen.
O2 hat gerade eine neue Internet-Surfoption für Reisende angekündigt. Ab August können Kunden das sogenannte Smartphone Daypack EU buchen, mit dem für 3,50 Euro am Tag 10 Megabyte (MB) Datenvolumen zur Verfügung stehen, teilt das Mutterunternehmen Telefónica mit. Im bereits buchbaren Internet Day Pack EU sind ab sofort 100 MB statt bisher 30 MB täglich enthalten - der Preis sinkt von 15 auf 10 Euro. Die Angebote gelten in der EU, vielen anderen europäischen Ländern und in Nordamerika.
Die Deutsche Telekom hat unter dem Namen Travel & Surf Daten-Optionen für Reisende im EU-Ausland im Angebot. Ein Tagespass kostet 1,95 Euro für 10 MB oder 4,95 Euro für 50 MB. Zum Wochentarif von 14,95 Euro ist eine Quasi-Flatrate zu haben. Die Telekom behält sich vor, die Surfgeschwindigkeit zu drosseln. Die Optionen gelten auch auf Island, in Liechtenstein, Kroatien, Norwegen und in der Schweiz.
Urlauber mit einer Prepaid-Karte im E-Plus-Netz können eine EU-Surf-Option mit 50 Megabyte für 4,99 Euro buchen, die sieben Tage lang gilt. Im Angebot ist die Option unter anderem bei Base, E-Plus, Simyo, Blau.de, Blauworld oder My-MTV-Mobile.
Die Telefónica-Tochter Fonic bietet ab dem 4. Juli das EU-Data-Pack ein: Abonnenten der Handy-Internet-Flatrate stehen dann im EU-Ausland auf Wunsch für 3 Euro am Tag 10 Megabyte Datenvolumen zur Verfügung.
Vodafone bietet Kunden, die in Deutschland eine Datenflatrate (Superflat-Internet) gebucht haben, eine Option namens Reiseflat-Data an. Für 5,99 Euro zusätzlich im Monat kann die Flatrate dann auch in 22 Ländern genutzt werden.
Wer im Ausland ohne Internetoption mit seinem Smartphone online geht, muss jedes übertragene Megabyte einzeln bezahlen. Die Kosten dafür liegen je nach Anbieter zwischen 50 Cent und mehreren Euro. Bei dieser volumenbasierten Abrechnung sind die Kosten für Datenroaming im EU-Ausland auf 59,50 Euro im Monat begrenzt. Dann wird die Verbindung gekappt - es sei denn, der Kunde hat dem Anbieter mitgeteilt, auch über die Grenze hinaus surfen zu wollen.
Nach den Gebühren für Handygespräche plant die EU-Kommission auch die Endkundenpreise für Daten zu begrenzen: Angedacht sind maximal 90 Cent (plus Mehrwertsteuer) ab Juni 2012 für jedes Megabyte. Bis 2014 soll der Höchstpreise dann auf 50 Cent pro Megabyte (plus Mehrwertsteuer) gesenkt werden.
Auch der Preis Handy-Gespräche im EU-Ausland sollen nach Willen der Kommission weiter sinken. Seit Freitag (1. Juli) gelten neue Preisobergrenzen: Telefonieren im sogenannten EU-Tarif kostet nun maximal rund 42 Cent pro Minute (bisher rund 46 Cent). Wer im EU-Ausland angerufen wird, zahlt maximal rund 13 Cent pro Minute (bisher rund 18 Cent) bei sekundengenauer Abrechnung. Bei abgehenden Telefonaten muss erst nach einer halben Minute sekundengenau abgerechnet werden. Der Preis für SMS-Roaming liegt unverändert bei rund 13 Cent je Kurznachricht.