Full-HD oder HD-ready? Tipps für den Beamer-Kauf

Berlin (dpa/tmn) - Wer sich einen Beamer anschaffen will, sollte nichts überstürzen und sich gut informieren. Zumindest darüber, ob er auf Full-HD steht oder auch mit HD-ready schon zufrieden wäre.

Mit einem Beamer lässt sich das Wohnzimmer problemlos zum eigenen Kinosaal umfunktionieren. Mittlerweile schon ohne Großinvestition, aber mit exzellenter Bildqualität. Vor der Anschaffung eines Beamers sollte man sich allerdings einige Fragen stellen.

Will ich beispielsweise hochauflösende Bilder in Full-HD projizieren? Oder genügt auch eine geringerer Auflösung? Wie sind Lichtstärke und die Bildqualität? „Die Herstellerangaben zu Kontrast- und Lumenwerten sind in vielen Fällen allerdings geprahlt und nur bedingt aussagekräftig“, erklärt Markus Bautsch, Testleiter für digitale Optik bei der Stiftung Warentest in Berlin. Um einen passenden Beamer zu finden, sollte man sich das Gerät unbedingt vorher ansehen.

Grundsätzlich gibt es derzeit zwei Technologien. „Zum einen ist das die LCD-Technik, die auf dem Einsatz von Flüssigkeitskristallen basiert“, erklärt Timo Wolters, Redakteur der Zeitschrift „Heimkino“ aus Duisburg. „Zum anderen handelt es sich um die sogenannte DLP-Technik, die mit rund zwei Millionen hin- und herklappenden Mikrospiegeln funktioniert.“ Egal, für welchen Beamer-Typen man sich letztlich entscheidet: Beide haben ihre Vor- und Nachteile.

Eine Schwäche der LCD-Beamer etwa war lange der schlechtere Schwarzwert. „Der ist zwar immer noch nicht so richtig perfekt, aber immer weiter verbessert worden“, sagt Wolters. „Auch der sogenannte Fliegengittereffekt, bei dem ein gewisses Raster im Bild zu sehen ist, ist nicht mehr so schlimm.“ Das sähe man bei der heutigen Full-HD-Auflösung meist nur noch direkt an der Leinwand.

Doch auch bei einem DLP-Beamer kann es Beeinträchtigungen geben, die jedoch individuell unterschiedlich wahrgenommen werden. „Bei starken Kontrasten im Bild können empfindliche Augen Farben aufflackern sehen“, sagt Bautsch von der Stiftung Warentest. Wer nicht bewusst darauf achtet, wird diesen Regenbogeneffekt in den meisten Fällen nicht sehen. Für diejenigen, die ihn sehen, kann er aber so störend sein, dass man sich besser einen LCD-Projektor anschafft.

Ein Störfaktor kann auch die Geräuschentwicklung sein, die durch die Kühlung entsteht. „Je kleiner das Gehäuse ist, umso lauter ist auch der Lüfter“, erklärt der Testleiter. Bei der Wahl des Beamers spielen auch individuelle Voraussetzungen eine wichtige Rolle. „Man sollte schauen, dass der Beamer für den Raum geeignet ist, in dem man ihn benutzen will“, sagt Roland Stehle von der Gesellschaft für Unterhaltungs- und Kommunikationselektronik (gfu) aus Frankfurt am Main.

Die DLP-Geräte sind häufig nicht so flexibel, was die Aufstellung anbelangt. „LCD-Beamer haben meist nicht nur einen stärkeren Zoom, mit dem sich das Bild an die gewünschte Projektionsfläche anpassen lässt, sondern auch die sogenannte Lens-Shift-Funktion“, sagt Wolters. „Damit lässt sich die Linse versetzen und, wenn der Beamer beispielsweise etwas seitlich vor der Leinwand steht, das Bild verschieben, ohne dass es zu Verzerrungen kommt.“

Die Lampen im Beamer halten im Eco-Modus zwar durchschnittlich 3000 Stunden. Doch wenn eine durchbrennt, ist das nach wie vor eine kostspielige Angelegenheit. „Die kosten immer noch zwischen 250 und 500 Euro“, erklärt der „Heimkino“-Redakteur. „Wenn der Beamer dann schon ein paar Jahre alt ist, lohnt es sich aufgrund der fortschreitenden Technik oft eher, ein neues Gerät zu kaufen.“