„Gefällt mir“-Button kann Surfverhalten offenlegen

Bonn/Hamburg (dpa/tmn) - Mit dem „Gefällt mir“-Knopf kann Facebook Informationen über das Surfverhalten seiner Nutzer sammeln. Facebook steht dafür aktuell scharf in der Kritik. Wie Nutzer die Datensammelei verhindern können, erfahren sie hier.

Der „Gefällt mir“-Button durchleuchtet das Surfverhalten von Nutzern des Sozialen Netzwerkes Facebook. Das gilt auch, wenn der Knopf auf anderen Seiten eingebunden ist. Und es geht sogar, bevor der Knopf überhaupt gedrückt wird. Wer das unterbinden will, sollte sich beim Surfen deshalb aus dem sozialen Netzwerk abmelden, erklärt Holger Junker vom Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) in Bonn. Denn die Daten lassen sich nur zuordnen, solange Nutzer während des Surfens auf anderen Seiten bei Facebook eingeloggt sind. Abhilfe schaffen auch Browser-Plugins wie „Facebook Blocker“ für Firefox und Safari und „Facebook Disconnect“ für Chrome.

Diese Technik wendet nicht nur Facebook an: „Viele Webseitenbetreiber nutzen Tools von anderen Anbietern, um Informationen über ihre Besucher zu sammeln“, erklärt Junker. Allerdings werde dabei normalerweise nur die IP-Adresse aufgezeichnet, die zunächst eher wenig über ihren Besitzer verrät. Wer beim Surfen bei Facebook angemeldet ist, liefert den Betreibern des sozialen Netzwerks neben seinem Surfverhalten aber auch persönliche Daten.

Datenschützer hatten soziale Netzwerke wie Facebook zuletzt scharf kritisiert. Im Mittelpunkt steht dabei unter anderem der „Gefällt mir“-Button. Richard Allan, Europa-Manager des sozialen Netzwerks, sagte bei einer Anhörung im Bundestag, das Unternehmen erstelle aus Nutzerdaten keine persönlichen Profile. „Wie Facebook die gesammelten Daten nutzt, ist unklar“, sagt auch Junker. Grundsätzlich sei es aber möglich, daraus zum Beispiel personifizierte Werbung zu erstellen.

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