Gehacktes System für Emissionshandel bleibt gesperrt
Brüssel (dpa) - Das nach einem Hacker-Angriff gesperrte europäische System für den Handel mit Emissionsscheinen wird wohl erst in einigen Tagen wieder komplett freigegeben.
Die Mitgliedsstaaten seien beauftragt worden zu dokumentieren, ob sie die vereinbarten Sicherheitskriterien für ihre nationalen Systeme erfüllten, teilte die EU-Kommission am Dienstag in Brüssel mit. Die ersten Berichte würden in den kommenden Tagen erwartet. Erst danach könnten die Systeme wieder vollständig reaktiviert werden. Über die Reaktivierungen werde die Kommission jeweils 24 Stunden vorher informieren.
Das europäische System war in der vergangenen Woche abgeschaltet worden, nachdem Computer-Hacker in mehrere nationale Systeme eingedrungen waren und Verschmutzungsrechte gestohlen hatten. Das System sollte frühestens an diesem Mittwoch wieder freigegeben werden.
Emissionsscheine sind ein marktwirtschaftliches Instrument zur Regulierung des Gesamtausstoßes von klimaschädlichen Treibhausgasen - wer die Umwelt mit höheren Emissionen belastet als erlaubt, muss erst solche Berechtigungsscheine erwerben. Nicht betroffen von der Marktsperre ist der Handel von Scheinen, bei denen die Transaktion zu einem späteren Zeitpunkt abgewickelt wird („Futures“). Dieser Teil macht rund vier Fünftel des Handels aus.