Gewerkschaft: Rettung von Loewe hängt von zwei Banken ab
Kronach (dpa) - Das weitere Schicksal des angeschlagenen Fernsehgeräteherstellers Loewe hängt jetzt nach Gewerkschaftsangaben von zwei Banken ab.
Diese hätten ihre Zustimmung zum Konzept eines neuen Investors noch nicht erteilt, hieß es am Mittwoch aus Gewerkschaftskreisen. Eine dritte Bank habe bereits zugestimmt. Der bayerische IG-Metall Sprecher Michael Knuth sagte in München, mit einer Entscheidung sei am Donnerstag zu rechnen.
Einem Bericht der „Süddeutschen Zeitung“ (Mittwoch) zufolge handelt es sich bei dem Investor um das Münchner Finanzunternehmen Stargate Capital. Mit dem auf Investments in mittelständische Unternehmen spezialisierten Unternehmen liefen entsprechende Gespräche, berichtete das Blatt. Stargate-Capital-Geschäftsführer Mark Hüsges wollte dies nicht kommentieren. Auch Loewe äußerte sich zu dem Bericht nicht. Aus Unternehmenskreisen verlautete, Verhandlungen mit einem neuen Investor seien weit fortgeschritten.
Am Montag war die Übernahme von Loewe durch den Investor Panthera überraschend geplatzt. Die Gläubiger stimmten am Dienstag neuen Investorengesprächen zu. Gewerkschaftssprecher Knuth sagte, bei dem neuen Interessenten handle es sich um einen Investor, der schon im vergangenen Jahr ein Angebot für das Unternehmen mit Sitz und Produktion im oberfränkischen Kronach gemacht habe. Das Konzept sei von den Banken aber nicht genehmigt worden. Stattdessen habe Panthera im Januar den Zuschlag erhalten.
Das neue Angebot bezeichnete der Coburger IG-Metall-Chef Jürgen Apfel als „sehr schlüssig“. Er appellierte an die beiden „Wackel-Banken“ zuzustimmen. „Die tragen jetzt gesellschaftliche Verantwortung“, sagte Apfel. Überrascht zeigte er sich vom Votum der dritten Bank. Deren Vertreter habe seine Zustimmung damit begründet, dass es nicht nur um Geld, sondern um eine ganze Region gehe.