Googles Datenschutz-Beauftragte geht

Mountain View/New York (dpa) - Das Stühlerücken bei Google geht weiter: Mit Alma Whitten hört nun die Datenschutz-Beauftragte des Internetkonzerns auf. Ein Firmensprecher bestätigte am späten Montag die Personalie der Nachrichtenagentur dpa.

Zuerst hatte das US-Magazin „Forbes“ darüber berichtet.

Whitten dürfte einen der schwersten Jobs bei Google gehabt haben. Die Stelle des „Director of Privacy“ war vor drei Jahren geschaffen worden. Kurz zuvor hatte Google einräumen müssen, dass Kamerawagen seines Kartendienstes Street View Informationen aus ungesicherten WLAN-Netzen mitgeschnitten hatten, die auf dem Weg lagen. Außerdem musste Google mit US-Behörden Datenschutz-Auflagen vereinbaren, nachdem beim Start des sozialen Dienstes Google Buzz Kontaktinformationen der Nutzer offengelegt wurden.

In Whittens Amtszeit fiel die heftige Kritik an Änderungen der Datenschutzbedingungen, mit denen Google sich das Recht sicherte, Nutzer-Informationen aus seinen verschiedenen Diensten wie etwa YouTube oder dem E-Mail-Angebot GMail miteinander zu verknüpfen. In Europa drohen Google daher Sanktionen. Der Konzern argumentiert, die Verknüpfung sei notwendig, um den Kunden neue Dienste bieten zu können. Zuletzt gab es Diskussionen über Datenschutz-Auswirkungen der Datenbrille Google Glass, mit der Träger unter anderem Fotos schießen können.

„Während ihrer zehn Jahre bei Google hat Alma viel für die Verbesserung unserer Produkte und den Schutz unserer Nutzer getan“, hieß es in einer Stellungnahme des Konzerns. Gründe für Whittens Abschied nannte Google nicht. Whitten bleibt noch bis Juni, um ihren Nachfolger Lawrence You einzuarbeiten. Dieser ist seit acht Jahren bei Google und hat nach Angaben des Firmensprechers viel Erfahrung im Datenschutz.

Erst jüngst hatte Googles legendärer Android-Chef Andy Rubin aufgehört, anschließend der für Kartendienste und Einkaufslösungen zuständige Manager Jeff Huber. Beide wechselten zu Google X. Das ist jene Sparte, die unter der Leitung von Konzernmitgründer Sergey Brin an Zukunftsprojekten wie der Datenbrille oder selbstfahrenden Autos arbeitet.