Internet-Projekt paper.li strebt globale Präsenz an
Berlin (dpa) - Mit frischem Kapital will das Internet-Projekt paper.li für die Gestaltung persönlicher Online-Zeitungen seine internationale Reichweite ausbauen.
Die von Investoren bereitgestellten Mittel von 2,1 Millionen Dollar würden für neue Mitarbeiter, eine Vertretung in Kalifornien und die beschleunigte Weiterentwicklung des Dienstes gesteckt, sagte der Vorstandschef der Betreiberfirma SmallRivers, Edouard Lambelet, der Nachrichtenagentur dpa. Seit dem Start im Sommer 2010 habe paper.li weltweit rund zwei Millionen Nutzer gewonnen.
Die Kapitalspritze kommt von Highland Capital Partners, SoftBank Capital und Endeavour Vision. Die Unterstützung der Investoren beschränke sich nicht aufs Geld, sondern eröffne auch neue Möglichkeiten für die Weiterentwicklung, sagte Lambelet. So könnte mit Hilfe des japanischen Unternehmens SoftBank vor allem die Präsenz in Asien verstärkt werden.
Das vom Startup-Unternehmen SmallRivers in der Schweizer Stadt Lausanne gegründete Unternehmen beschäftigt nach Angaben Lambelets bislang sechs Mitarbeiter. „Jetzt wollen wir an erster Stelle das Team vergrößern“, sagte der Internet-Unternehmer. Der bislang auf Deutsch, Englisch, Französisch und Spanisch verfügbare Dienst soll in weiteren Sprachen angeboten werden.
„Bei paper.li ist jeder ein Herausgeber und ein Chefredakteur“, sagte Lambelet. Registrierte Nutzer können anhand von Internet-Links aus ihren Twitter- oder Facebook-Accounts persönliche Webseiten erstellen, die wie das Layout einer Online-Zeitung gestaltet sind und täglich aktualisiert werden. Um nur bestimmte Themen in diesen Ausgaben aufzunehmen, erstellt paper.li jeden Tag semantische Analysen zu mehr als zehn Millionen Links.
Die Häufung von Twitter-Hinweisen auf ein solches „Daily“ (Tageszeitung) stießen im Internet allerdings auch auf Kritik. Lambelet sagte dazu, es gebe für die Nutzer jetzt die Möglichkeit, diese Weiterverbreitung besser zu kontrollieren.