Kalifornier wollen deutschen E-Book-Markt aufmischen
Berlin (dpa) - Mit einem Angebot für „E-Books on demand“ drängt die kalifornische Firma Blurb auf den deutschen Markt. „Wir sehen hier eine große Nachfrage“, sagte der Europa-Manager des Unternehmens aus San Francisco, Lee Cowles, der Nachrichtenagentur dpa.
„Bereits im nächsten Jahr werden wir bei Books on Demand mehr E-Books als gedruckte Bücher sehen.“ Cowles stellte das E-Book-Konzept des Anbieters am Mittwoch auf der Berliner Internet-Konferenz Next vor.
Das Unternehmen bietet im Internet eine Reihe von Software-Werkzeugen an, die das Publizieren für digitale Geräte möglichst einfach machen sollen. Der vor sechs Jahren gegründete Anbieter konzentrierte sich bisher vor allem auf die Herstellung von Fotobüchern. E-Book-Ausgaben für das iPad oder das iPhone seien dann als zusätzliches Angebot zum gedruckten Fotobuch hinzugekommen, sagte Cowles.
„Momentan ist das E-Book-Angebot ganz nett, aber noch nicht zwingend“, sagte Cowles. Das werde sich ändern mit den Möglichkeiten für die Integration von Audio, Video und interaktiver Steuerung im neuen E-Book-Standard EPUB 3.
Blurb will sich in Deutschland zunächst vor allem an Autoren, professionelle Designer und Fotografen sowie an Unternehmen wenden, die digitale Publikationen für Werbezwecke einsetzen wollen. Mit dem Trend zu E-Books werde die Bedeutung der traditionellen Verlage ebenso abnehmen wie die des Buchhandels, sagte der Manager voraus. Die Aufgaben der Verlage, so erwartet Cowles, werden künftig zum Teil von den Autoren selbst, zum Teil von Diensteanbietern im Internet übernommen. „Der Vertrieb erfolgt dann über Soziale Netzwerke, Buch-Communities im Netz oder persönliche Blogs.“