Microsoft plant neues Windows für Mobilgeräte
San Francisco/Berlin (dpa) Microsoft arbeitet nach einem Bericht der Finanz-Nachrichtenagentur Bloomberg an einem neuen Windows-System, das für Mobilgeräte wie Tablet Computer mit einem ARM-Chip geeignet ist.
Die stromsparende Chip-Technologie der britischen ARM Holdings Plc kommt derzeit bei Geräten wie dem iPad oder dem iPhone von Apple zum Einsatz. Microsoft bietet für ARM-Chips bislang das in die Jahre gekommene Windows CE und das neue Handy-Betriebssystem Windows Phone 7 an. Das herkömmliche Desktop-Windows ist dagegen für die x86-Architektur von Intel und AMD ausgelegt.
Das neue Mobil-Windows soll nach dem Bericht zufolge im Januar 2011 von Microsoft-Chef Steve Ballmer auf der Elektronikmesse CES International in Las Vegas angekündigt werden. Es soll sowohl Chip- Designs von ARM als auch von Intel/AMD unterstützen. Chips mit dem Design von ARM werden von Herstellern wie Quallcomm, Texas Instruments und Samsung produziert.
Der Markt für Tablet Computer wird derzeit vom Microsoft- Konkurrenten Apple dominiert. Der kalifornische Elektronikkonzern setzte allein seit dem Debüt des iPad im April bis Ende September 7,5 Millionen Geräte ab. Nach Berechnungen des Marktforschers Strategy Analytics hielt Apple mit dem iPad zuletzt einen Marktanteil von 95 Prozent. Allerdings werden künftig vermehrt auch Tablet Computer auf den Markt kommen, die mit dem Google-Betriebssystem Android ausgestattet sind.
Durch die Allianz mit ARM könnte Microsoft im Markt mit mobilen Geräten aufholen. Microsoft-Manager Achim Berg gab unterdessen bekannt, dass seit der Einführung der neuen Smartphone-Software Windows Phone 7 rund 1,5 Millionen Windows-Handys abgesetzt wurden. Damit seien die Erwartungen erfüllt.
Um ein vollwertiges Windows für ARM-Chips und mobile Geräte auf den Markt zu bringen, müsste Microsoft das bisherige Windows-Betriebssystem an zwei Stellen umfassend verändern. Zum einen müsste der sogenannte „Hardware Abstraction Layer“ (HAL) an die neue Plattform angepasst werden. Außerdem müsste die Benutzeroberfläche ausgetauscht oder zumindest umfassend angepasst werden.