Neue Gadgets: Vom Smartphone zum Staubsauger
Berlin/Las Vegas (dpa/tmn) - Viele neue Tablet-Computer haben die Elektronikmesse CES in Las Vegas geprägt. Darüber hinaus gab es aber auch jede Menge nützlicher oder auch kurioser Gadgets zu sehen.
Ob Asus, Dell oder Motorola - alle wollen in die Fußstapfen des erfolgreichen iPads treten. In den Ausstellungshallen der diesjährigen Consumer Electronics Show (CES, 6. bis 9. Januar), der führenden Messe für Unterhaltungselektronik in den USA, waren fast 100 Geräte und Prototypen von Tablet-Computern zu sehen. Aber auch jenseits des großen Hypes hatte die Show in Las Vegas eine Fülle von neuen Gadgets zu bieten - diesen Begriff übersetzt die Wikipedia mit „Apparat, technische Spielerei oder auch Schnickschnack“.
So will zum Beispiel die Elektronikbranche Hausbesitzer schon seit Jahren vom vernetzten Haus überzeugen - bislang mit durchwachsenem Erfolg. LG könnte der Idee neuen Schwung geben. Die Koreaner haben in Las Vegas einige Haushaltsgeräte vorgestellt, die Nutzer mit dem Smartphone aus der Ferne kontrollieren können.
Die Idee: Wer morgens das Gratin in den Ofen stellt, kann es auf dem Heimweg backen lassen, damit es rechtzeitig gar ist. Auch der tellerminenförmige Staubsaug-Roboter HOM-BOT startet auf Zuruf und macht sauber, wenn es niemanden nervt - dank Kameras und Infrarotsensoren. Bei der Vernetzung nutzt LG einen eigenen Standard namens Thinq. Gadget-verliebte Hausfrauen und -männer brauchen neben dem nötigen Geld allerdings noch Geduld: Bislang ist nicht bekannt, wann die Geräte in Deutschland erhältlich sind.
Einen Einblick in die Zukunft der E-Book-Reader gab der chinesische Hersteller Hanvon. Der auf der CES gezeigte Prototyp konnte die Messebesucher aber noch nicht rundum überzeugen. „Die Farben des E920 sind gedämpft und selbst mit einem mittelmäßigen LCD-Bildschirm nicht wirklich auf einer Höhe“, schrieb Vlad Savov vom Technik-Blog Engadget. Das Gerät mit einem 9,7-Zoll-Bildschirm und der hohen Auflösung von 1200 mal 1600 Pixel soll im Mai in China auf den Markt kommen. Die bislang nur in Graustufen verfügbare E-Ink-Technik hat den Vorteil, dass sie ohne Hintergrundbeleuchtung auskommt und daher lange Akku-Laufzeiten ermöglicht.
Computerspiele zum Anfassen will Sifteo bieten - in Form von Würfeln mit einem Farbdisplay. Die handlichen Blöcke registrieren Bewegungen und ihre eigene Lage im Vergleich zu den anderen Würfeln. Das ermögliche eine neue, haptische Art von Spielen, erklärten die Firmengründer in Las Vegas. So gibt es ein Lern-Quiz, bei dem Nutzer die eingeblendeten Bruchzahlen nach Größe sortieren, indem sie die Blöcke in die richtige Reihenfolge bringen.
Zu den bislang verfügbaren Spielen zählen auch diverse Puzzle. Voraussetzung ist ein PC in der Nähe - denn der füttert die Würfel über eine Funkverbindung mit den angezeigten Inhalten. Die günstigste Variante kostet in den USA regulär 150 Dollar (rund 114 Euro), zum Start gibt es ein Sonderangebot für 100 Dollar.
Am Stand von Motorola interessierten sich die CES-Besucher nicht nur für Informationen über den angekündigten Tablet-Computer „Xoom“, sondern vor allem für das neueste Smartphone-Flaggschiff des Handy-Pioniers: Das Atrix 4G lässt sich an eine Docking-Station anschließen und bringt dann seine Inhalte auf den Laptop-Computer oder auch auf den großen Monitor eines Schreibtischrechners. Paul Miller vom Technik-Blog Engadget schrieb dazu, auf jeder CES gebe es ein derart reizvolles Produkt, dass man es sich ein zweites oder drittes Mal anschaue. „Dieses Jahr geschah das mit dem Motorola Atrix, das zweifellos unser Gadget der Show ist.“
Betrieben wird das Atrix 4G von einem Tegra-Doppelkernprozessor. Es läuft mit Android 2.2 und bringt das mobile Internet auf ein Vier-Zoll-Display mit 960 mal 540 Pixel. Zwei Kameras zeichnen Fotos mit fünf Megapixel und Videokonferenzen in VGA-Qualität auf. Der Akku verspricht neun Stunden Gesprächszeit. Eingeführt wird das Atrix zunächst aber nur in den USA.
Mehr Sicherheit für die Daten auf der externen Festplatte verspricht eine neue Modellreihe des Herstellers ioSafe mit der Bezeichnung „Rugged Portable“. Die in einem soliden Metallgehäuse verpackten Daten halten es nach Firmenangaben aus, wenn man sie aus einem halben Meter Höhe fallen lässt oder wenn sie drei Tage lang 75 Zentimeter tief unter Wasser bleiben müssen. Die Ausführung mit einem Terabyte kostet rund 400 Dollar (310 Euro).