Neugierige Buttons von Facebook & Co blockieren

Berlin (dpa/tmn) - Like-Buttons von Facebook und Co. betreffen nicht nur Nutzer, die sie anklicken oder Mitglieder der Sozialen Netzwerke. Die neugierigen Buttons nehmen jeden Webseiten-Besucher ins Visier.

Doch sie lassen sich mit kostenlosen Add-ons abschalten.

Facebooks „Gefällt mir“-Knopf kennt jeder. Aber auch von Google+, Twitter und anderen Diensten gibt es sogenannte Like-Buttons zum Bewerten oder Teilen von Inhalten auf Webseiten. Das ist praktisch, hat aber einen Haken: Allein das Öffnen einer Seite mit Button genügt, damit der Button-Anbieter über den Besuch informiert wird. Und ist der Button auf zahlreichen Seiten zu finden, könnte der Anbieter sogar Nutzungsprofile erstellen. Neugierige Buttons lassen sich aber leicht blockieren, zum Beispiel mit Browser-Add-ons wie Adblock oder NoScript.

Das Verwaltungsgericht in Schleswig hatte am Mittwoch (9. Oktober) ein Verbot des Unabhängigen Landeszentrums für Datenschutz (ULD) außer Kraft gesetzt, mit denen Unternehmen daran gehindert werden sollten, Facebook-Fanseiten zu betreiben. Die Datenschützer hatten ihr Vorgehen damit begründet, dass Facebook von den Nutzern der Seite für Werbezwecke persönliche Daten erhebe und Nutzungsprofile erstelle, ohne dabei Vorschriften des Datenschutzrechts zu beachten.

Nach Auffassung des Gerichts sind die Unternehmen aber für den Datenschutz bei Facebook rechtlich nicht verantwortlich. Das ULD hält auch die Einbindung des Facebook-Button auf Websites von Unternehmen und öffentlichen Institutionen für rechtswidrig, was aber nicht Gegenstand des Verfahrens war.

Anwender, die neugierige Elemente beim Surfen ausschalten wollen, können zum Beispiel das kostenlose Add-on Adblock Edge im Firefox-Browser installieren. Denn die Buttons lassen sich wie Werbung herausfiltern und blocken. Damit das Add-on weiß, was es blockieren soll, muss zudem eine sogenannte Filterliste abonniert werden.

Solche Filterlisten für Adblock Edge finden sich im Internet. Dort scrollt man bis nach ganz unten und klickt unter „Fanboy's Social Blocking List“ den Link „Add Fanboy's Social Blocking List to Adblock Plus“ an. Dann öffnet sich ein Firefox-Dialog, in dem man das Abo mit einem Klick auf „Filterabonnement hinzufügen“ bestätigen muss. Danach tauchen auf Webseiten keine Buttons von sozialen Netzwerken und anderen Diensten mehr auf. Versiertere Nutzer können Buttons auch mit dem kostenlosen Add-on NoScript blocken.

Auf der anderen Seite sind Betreiber von Webseiten nicht gezwungen, die von den Anbietern zur Verfügung gestellten Buttons einzubinden, wenn sie Funktionen wie das Bewerten und Teilen zur Verfügung stellen wollen. Sie können selbst Lösungen programmieren, die nicht so neugierig sind, was aber natürlich aufwendiger ist.