NSA-Enthüllungen schwächen Vertrauen in US-Onlinedienste
Berlin (dpa) - Die Enthüllungen über die Internet-Überwachung durch den US-Geheimdienst NSA haben das Vertrauen deutscher Nutzer in amerikanische Online-Firmen merklich geschwächt.
Der Anteil der Onliner, die Bedenken haben, ihre persönlichen Daten bei einem amerikanischen Anbieter zu speichern, sei seit dem vergangenen Jahr um 10 Prozentpunkte auf 37,30 Prozent gestiegen, ergab eine Repräsentativbefragung des Beratungsunternehmens Convios im Auftrag des „Focus“.
Besonders hoch sei der Zuwachs in den Altersgruppen zwischen 30 und 49 Jahren. Dagegen seien die Vorbehalte bei Jugendlichen zwischen 14 und 19 Jahren, die bisher ohnehin gering waren, kaum höher geworden.
Die größten Vorbehalte hegen die deutschen Internet-Nutzer der Umfrage zufolge weiterhin gegenüber Facebook. 80 Prozent der Onliner sprachen von Bedenken, ihre persönlichen Daten in dem sozialen Netzwerk zu speichern. Der Zuwachs gegenüber dem Vorjahr sei aber sehr gering ausgefallen - ebenso wie die Konsequenz: Nur 2,4 Prozent gaben an, das Netzwerk nach dem NSA-Abhörskandal nicht mehr zu nutzen. Weitere 29 Prozent haben ihre Nutzung nach eigenen Angaben aber eingeschränkt.