Streitbarer Investor Icahn lässt ganz von Dell ab
New York (dpa) - Nach der verlorenen Schlacht um den Computerbauer Dell gibt Investor Carl Icahn klein bei. Er kündigte auf dem Kurznachrichtendienst Twitter an, keine gerichtliche Überprüfung des Kaufpreises mehr anzustreben.
„Wir denken, dass wir mit unseren 2 Milliarden Dollar etwas Besseres anfangen können“, schrieb er am Freitag.
Konzerngründer Michael Dell und der Finanzinvestor Silver Lake übernehmen das Unternehmen in einem 24,9 Milliarden Dollar schweren Geschäft. Mehrere Anteilseigner unter Führung von Icahn hatten sich dagegen gewehrt und über Monate einen höheren Preis gefordert. Letztlich stimmte die Mehrheit der Anteilseigner dem Verkauf aber zu.
Icahn hatte letztlich Anfang September erklärt, die Übernahme nicht weiter torpedieren zu wollen. Er hatte sich aber offengehalten, vor Gericht den Kaufpreis überprüfen zu lassen in der Hoffnung auf eine höhere Summe. Die Übernahme von Dell soll bis Ende Oktober abgeschlossen werden.
In dem Interview hatte Michael Dell kürzlich die künftige Strategie skizziert. Er wolle auf das Dienste-Geschäft mit Angeboten wie Server, Speicher oder Sicherheit setzen. Ein wichtiger Bereich sei auch IT für das Gesundheitswesen. Zugleich werde Dell das PC-Geschäft nicht aufgeben. „Nur weil ich mit dem Fahrrad fahre, bedeutet nicht, dass ich nicht manchmal das Flugzeug nehme.“
Die PC-Verkäufe sind seit mehreren Quartalen im Fall. Vor allem Privatkunden greifen mittlerweile gerne zu einem Tablet oder begnügen sich zum Surfen im Internet und Lesen ihrer E-Mails mit ihrem Smartphone. Dell hatte zuletzt einen kräftigen Gewinneinbruch hinnehmen müssen, auch weil eine Preisschlacht um die verbliebenen Kunden tobt.