O2-Handys liefern Staudaten für Navi-Systeme
Hannover (dpa/tmn) Standortdaten von weiteren rund 17 Millionen Handys in Deutschland werden künftig anonymisiert für die Analyse und Vorhersage von Staus ausgewertet. Die Daten aus dem O2-Netz fließen ins Verkehrsinformationssystem von ITIS Deutschland ein.
Sie werden vorerst exklusiv den Fahrern bestimmter BMW-Modelle zur Verfügung stehen. Später sollen weitere Automarken und Navigationssysteme folgen, kündigte O2 Telefónica auf der Computermesse CeBIT (1. bis 5. März) in Hannover an. Bisher bietet bereits Vodafone ein ähnliches System mit mehr als 30 Millionen Teilnehmern an, bei dem Standortdaten vom Navi-Anbieter TomTom für den Dienst „TomTom Live“ ausgewertet werden.
„Wenn 1000 Autos im Stau stehen, sind dort durchschnittlich 150 Mobiltelefone im O2-Netzwerk. Mit dieser Menge kann man den Stau genau erkennen und bekommt auch mit, wann der Stau sich wieder aufgelöst hat“, sagte ein Telefónica-Sprecher. Die Ermittlung der Standortdaten in Echtzeit erfolge anonymisiert und sei mit den Datenschutzbehörden abgestimmt worden, betonte Telefónica-Manager Johannes Pruchnow. Genutzt werden können die Daten vorerst ausschließlich in BWM-Autos mit der „PrecisisonTraffic“-Technik.
Bei den bislang üblichen Navigationsgeräten, die den Traffic Message Channel (TMC) nutzen, stammen die Stauinformationen aus GPS- Daten, stationären Sensoren, von der Polizei oder freiwilligen Verkehrsmeldern. Zusätzlich fließen automatisch erfasste Daten von Sensoren und Induktionsschleifen ein, aus denen Stauprognosen berechnet werden. Diese Empfehlungen haben laut Telefónica den Nachteil, dass sie oft veraltet seien, wenn sie im Auto ankommen.