Schnelleres Satelliten-Internet kommt im Mai
Hannover (dpa/tmn) - Bislang war Satelliten-Internet kaum schneller als 4 Megabit pro Sekunde im Down- und 384 Kilobit im Upload. Nun soll der Kommunikationssatellit Ka-Sat höhere Geschwindigkeiten bieten: bis zu 10 Megabit in Empfangs- und bis zu 4 Megabit in Senderichtung.
„Wir wollen ab Ende Mai die Verbraucherdienste starten“, kündigte Eutelsat-Sprecher Thomas Fuchs auf der IT-Messe CeBIT in Hannover (1. bis 5. März) an. „Wir können sofort bis zu 200 000 Haushalte in Deutschland bedienen.“
Profitieren sollen von dem neuen Angebot vor allem mit Breitband-Internet unterversorgte Gebiete im ländlichen Raum und in den Randgebieten von Städten. Für abgelegene Wohngebiete ist eine Gemeinschaftsanlagen-Lösung für bis zu 24 Wohneinheiten verfügbar.
Vertrieben wird das Satelliten-Internet unter anderem unter dem Markennamen Tooway - zunächst von Sat Internet Services, der Internetagentur Schott und Sky-DSL. Bei Sat Internet Services kostet ein Volumentarif mit 4 Gigabyte (GB) und einer Down- beziehungsweise Upload-Geschwindigkeit von 6 Megabit pro Sekunde (MBit/s) und 1 MBit/s 30 Euro im Monat. Die volle Up- und Downloadgeschwindigkeit von 10 beziehungsweise 4 Mbit/s würde mit 25 GB Inklusivvolumen 100 Euro monatlich kosten. Optional ist auch Internettelefonie (VoIP) zubuchbar. Die Anschlussgebühren kosten bei allen sechs erhätlichen Tarifen einmalig 200 Euro. Darin seien die Leihgebühren für Schüssel und Sat-Modem enthalten, erklärte Geschäftsführer Victor Kühne.
Die Schüssel hat einen Durchmesser von 77 Zentimetern. Neben dem Eutelsat-LNB kann auch noch ein Zusatzempfänger, zum Beispiel für Astra, installiert werden. Über einen in das Modem eingebauten Satfinder sollen Kunden die Schüssel selbst ausrichten können.
Für eingefleischte Online-Spieler ist das Satelliten-Internet aber weiterhin nichts. „Die Latenzzeit wird sich nicht ändern“, sagte Fuchs. Beim Telefonieren über den Satelliten gebe es aber keine Verzögerungen. In den kommenden Wochen sollen neben den Internet- und Telefonie- noch weitere Dienste verfügbar sein. „Wir planen eine Lösung für IPTV und Video-on-Demand, die nicht zu Lasten des Inklusivvolumens bei den Tarifen geht“, kündigte der Sprecher an.