OpenLeaks startet Test: „taz“ als Medienpartner

Berlin/Finowfurt (dpa) - Das Whistleblower-Portal OpenLeaks lässt sich von Hackern des Chaos Computer Clubs (CCC) auf Herz und Nieren prüfen. Die Technik werde in den nächsten Tagen bei einem Treffen der Computerexperten auf ihre „Penetrierbarkeit“ getestet.

Dies teilte OpenLeaks-Sprecher Daniel Domscheit-Berg am Mittwoch mit. Wenn die Hacker keine Sicherheitslücke finden, soll das Portal in den Dauerbetrieb gehen. Als erste Kooperationspartner benannte OpenLeaks die Tageszeitung „taz“, die Wochenzeitung „Der Freitag“ und die Verbraucherorganisation Foodwatch. Im Ausland sind das portugiesische Wochenblatt „Expresso“ und die dänische Tageszeitung „Dagbladet Information“ dabei.

OpenLeaks veröffentlicht selbst keine Dokumente, sondern leitet diese an Kooperationspartner des Portals weiter, die der Tippgeber selbst aussucht. Die Betreiber wollen den Absender verschleiern und sicherstellen, dass die Dokumente anonymisiert sind. Domscheit-Berg war einer der Sprecher der Enthüllungsplattform WikiLeaks, verließ das Portal aber nach Streitigkeiten mit Gründer Julian Assange.

Die „taz“ wollte noch am Mittwoch ihren Zugang zu Openleaks unter der Adresse http:://leaks.taz.de freischalten. Der Journalismus sei auf anonyme Tippgeber angewiesen, erklärte der stellvertretende Chefredakteur Reiner Metzger. „Das Abzweigen von Dokumenten wird aber durch immer neue Überwachungstechniken in Unternehmen oder Behörden zunehmend erschwert. Mit Openleaks haben wir nun eine Möglichkeit, dem etwas entgegen zu setzen.“