Retter in der Not? Akkupacks versprechen zu viel
Hamburg (dpa/tmn) - Mit sogenannten Akkupacks können Smartphone- und Tablet-Besitzer ihre Geräte unterwegs nachladen. Beim Kauf der kleinen Kästen sollten Verbraucher den Angaben auf der Packung aber nicht blind vertrauen.
Vor allem bei der Kapazität versprechen die Hersteller oft zu viel. Das hat die Zeitschrift „Computerbild“ (Ausgabe 21/2015) bei einem Test von 24 aktuellen Akkupacks herausgefunden.
Die Kapazität der Packs geben die Hersteller in der Regel in Milliamperestunden (mAh) an. Um Smartphone oder Tablet aufzuladen, müssen die Geräte den gespeicherten Strom aber erst umwandeln, so die Tester. Dabei geht ein Teil der Energie verloren. In der Praxis haben kleinere Packs so oft gar nicht genügend Strom, um ein Smartphone mit etwas größerem Akku komplett aufzuladen.
Die Differenz zwischen Versprechen und Realität fällt je nach Modell und Größe unterschiedlich aus. Kleine Packs mit einer theoretischen Kapazität um 3000 mAh schaffen den Angaben nach in Wahrheit nur bis zu 2000 mAh. Die größten Varianten sollen eigentlich 20 000 mAh liefern, tatsächlich sind es aber höchstens 13 500.
Enttäuschungen drohen Käufern auch bei der Geschwindigkeit. Denn so schnell wie an der Steckdose laden Akkupacks ein Gerät nur dann auf, wenn beide Geräte mit der gleichen Stromstärke arbeiten. Lädt ein Tablet dagegen zum Beispiel mit 2400 Milliampere, bekommt vom Stromspeicher aber nur 1800 Milliampere, verlängert sich die Ladezeit um gut ein Drittel. Bei Smartphones gibt es dieses Problem nur selten, kleine Tempounterschiede zwischen den Akkupacks gibt es dort aber auch.
Mit „gut“ bewertete kleine Akkupacks kosten den Angaben nach etwa 30 Euro, für die größten Modelle mit den besten Noten müssen Verbraucher 40 bis 60 Euro einplanen. Solche Stromspeicher liegen mit einem Gewicht von um die 500 Gramm allerdings auch schwer in der Tasche. Die leichtesten Mini-Modelle bringen dagegen weniger als 100 Gramm auf die Waage.